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Angst vor Game Pass:
Sony soll Entwickler für Spiele-Sperre bezahlen

Im Zuge der geplanten Übernahme von Activision Blizzard beschuldigt Microsoft seinen Konkurrenten Sony, Spielestudios zu bezahlen, um sich vom Xbox Game Pass fernzuhalten. Die Japaner sollen mit Entwicklern "Blockierrechte" vereinbaren. Ein ganz normaler Exklusiv-Deal?
11.08.2022  07:55 Uhr
Während die Prüfung des Milliarden-Deals zwischen Microsoft und Activision Blizzard in den USA hinter verschlossenen Türen erfolgt, zeigen sich die brasilianischen Behörden transparent. Aus kürzlich veröffentlichten Dokumenten des zuständigen Verwaltungsrats für wirtschaftliche Verteidigung gehen diverse Machenschaften hervor, die Microsoft seinem Erzrivalen (Xbox vs. PlayStation) unterstellt. Unter anderem eine finanzielle Blockade gegen die Gaming-Flatrate Xbox Game Pass.

Skandal oder normale Exklusivvereinbarungen?

Die Rede ist von angeblichen Blockierrechten (engl. Blocking Rights), für die Sony Entwickler bezahlen soll. Laut Microsoft soll somit verhindert werden, dass Studios ihre Titel dem Game Pass oder anderen konkurrierenden Abo-Services hinzufügen. Das Einräumen von zeitexklusiven Rechten ist in der Gaming-Branche allerdings üblich und beschränkt sich mittlerweile nicht mehr nur auf die konkurrierenden Konsolen-Systeme, sondern auch auf dazugehörige Streaming-Dienste und Abo-Modelle.

Auszug aus den Dokumenten: "Die Fähigkeit von Microsoft, den Game Pass weiter auszubauen, war durch Sonys Wunsch, ein solches Wachstum zu verhindern, behindert. Sony zahlt für Blockierrechte, um Entwickler daran zu hindern, Inhalte zum Game Pass und anderen konkurrierenden Abonnementdiensten hinzuzufügen."

Microsoft dürfte diesen Punkt in den Verhandlungen allerdings taktisch hervorheben, da sich Sony erst kürzlich als nahezu machtlos gegen den Xbox Game Pass beschrieben hat. Ferner teilen die Japaner ihre Angst, mit Call of Duty eine angeblich unersetzbare Spielereihe und damit Einnahmen in Millionenhöhe zu verlieren, sollte sich Microsoft jemals für eine Xbox-Exklusivität des Franchises entscheiden. Die Redmonder kontern hingegen mit dem Hinweis, Call of Duty auch weiterhin für alle Plattformen anbieten zu wollen.

In den Verhandlungen stellte Microsoft zudem klar, dass Activision Blizzard eigenen Empfindungen zufolge keine einzigartigen Spiele oder gar "Must-Haves" besitzt, vor denen sich Konkurrenten fürchten müssten. Dennoch ist dem Windows-Erfinder die Übernahme beinahe 69 Milliarden US-Dollar wert.
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