Doch offenbar ist Truth Social nicht so meinungstolerant, wie man behauptet: Denn wie Insider unter Berufung auf einen Report der Organisation Public Citizen berichtet, werden auf dem Netzwerk regelmäßig Beiträge entfernt oder versteckt und das auch immer wieder ohne die Gründe dafür darzulegen.
Thematisch geht es in den gelöschten Posts um Dinge, die Trump und seinen Fans nicht ins Konzept bzw. Weltbild passen, darunter die Untersuchung zum Angriff auf das Kapitol sowie Beiträge, die sich für das Recht auf Abtreibung aussprechen.
Shadow Bans an der Tagesordnung
Cheyenne Hunt-Majer, die Autorin des Reports, sagte gegenüber Insider, dass sie zunächst begonnen habe, mit einzelnen Beiträgen zu experimentieren. Genauer gesagt, nachdem sie gehört hat, dass Nutzer wegen Kritik an Trump und progressiven Meinungen von der Plattform geflogen seien: "Innerhalb der ersten 15 Minuten wurde mir klar, dass hier die Dinge blockiert wurden."Dabei wird u. a. mit sogenannten Shadow Bans gearbeitet: Dabei scheinen die Beiträge regulär veröffentlicht zu werden, sie sind aber nirgends auf der Seite zu finden. Geblockt oder moderiert werden nicht nur "linke" Meinungen, auch republikanische bzw. rechte Standpunkte waren immer wieder betroffen - vor allem, wenn sie der Trump-Agenda widersprachen.
Truth Social leugnete, dass man Shadow Banning durchführe, gab aber immerhin zu, dass man, um "illegale und andere verbotene Inhalte zu verhindern", Moderationsmaßnahmen durchführe und es dabei zu (automatisierten) Fehlern kommen könne.