Die Idee von Google Glass und vor allem der Kamera-Funktion kam alles andere als gut an und wurde von vielen als aufdringlich und peinlich empfunden. Was macht Xiaomi? Es verkauft jetzt eine klobige Datenbrille, die vollständig auf Video-Aufnahmen ausgelegt ist.
Das ist die klobigste Datenbrille ala Google Glass bisher
Eines ist sofort bei der Vorstellung klar: So fröhlich wie die Nutzer im Werbevideo (weiter unten zu sehen), wird man die "Mijia Glasses Camera" von Xiaomi auf keinen Fall den ganzen Tag auf der Nase tragen. Dafür ist die Datenbrille, die das Unternehmen jetzt vorgestellt hat, einfach deutlich zu klobig - und für die meisten wohl auch zu komisch anzusehen. Anstatt wie andere Unternehmen auf eine möglichst schmale, unauffällige Konstruktion zu setzen, haben sich die Entwickler hier vollständig in die andere Richtung gelehnt.
Das Prinzip ist ähnlich Google Glass, so kommt auch "Mijia" mit einem Micro OLED-Display von Sony daher, welches Informationen über ein Prisma ins Sichtfeld des rechten Auges des Nutzers einblendet - mit bis zu 3000 Nit Spitzenhelligkeit und 3281 ppi. Dazu kommt dann die übliche Hardware eines solchen Smart-Geräts. Unter anderem an Bord: ein nicht genauer benannter Qualcomm Snapdragon 8-Kern-Chipsatz, 3 GB RAM, 32 GB Speicher und ein 1020-mAh-Akku mit magnetischem 10-Watt-Ladeanschluss.
Xiaomi Mijia Glasses Camera (chinesischer Werbespot)
Glass-hole mit mehr Auflösung
Auf der anderen Seite des Rahmens verfügt die Xiaomi-Brille dann wohl über das größte Kameramodul, was je an einer Brille befestigt wurde. Hier bringen die Entwickler eine 50 MP-Hauptkamera und eine 8 MP-Periskopkamera unter. Waren bei Google Glass vor allem die Kamera- und Video-Funktionen kritisiert worden, ist es genau das, was Xiaomi als perfektes Einsatzgebiet für seine Brille sieht: "Point of View" oder kurz POV-Aufnahmen, also Videos aus dem Blickwinkel des Trägers.
Xiaomi Mijia Glasses Camera
Wie Sparrowsnews in seinem Bericht schreibt, will Xiaomi "Mijia" zunächst in China zum Preis von umgerechnet rund 390 Euro anbieten. Vor dem Marktstart wird das Modell leicht vergünstigt in eine Vorbestellphase starten, die am 3. August beginnt. Zu einem Export in andere Märkte gibt es aktuell noch keine Informationen, hier darf man also gespannt sein, ob man auch außerhalb des Heimatlandes Chancen für das Produkt sieht.