
Infografik: Pornografie im Netz
War Visa ein "Mitverschwörer"?
Visa und Co. gaben sich damit zufrieden und machten weiter, als wäre nichts gewesen. Doch in einer Klage eines Kindesmissbrauchsopfers namens Serena Fleites (die im Alter von 13 Jahren zum Opfer wurde) und 34 anderen Klägern heißt es, dass Visa ein williger Mitverschwörer beim mutmaßlichen Kindersexhandel auf MindGeek-Seiten gewesen sei.Wie Ars Technica berichtet, stellte ein Richter diese Woche fest, dass es möglich bzw. wahrscheinlich ist, dass Visa von derartigen Inhalten gewusst habe. Für ein endgültiges Urteil benötige man jedoch weitere Beweise. "Das Gericht kann ohne Bedenken davon ausgehen, dass Visa beabsichtigte, MindGeek bei der Vermarktung von Kinderpornografie zu helfen", schreibt der US-Bezirksrichter Cormac Carney in der Begründung. Der Richter wies hier auch den Antrag von Visa ab, die Klage abzuweisen.
Visa weist die Vorwürfe ab und argumentiert u. a., dass man ohnehin keinen Einfluss auf MindGeek gehabt hätte. Das Kreditkartenunternehmen teilte mit: "Visa verurteilt den Sexhandel, die sexuelle Ausbeutung und den sexuellen Missbrauch von Kindern als etwas, das unseren Werten und unserem Unternehmenszweck widerspricht. Dieses vorgerichtliche Urteil ist enttäuschend und stellt die Rolle von Visa sowie seine Richtlinien und Praktiken falsch dar. Visa wird die Nutzung unseres Netzwerks für illegale Aktivitäten nicht tolerieren."