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Piraten wollen Blizzard-Spiele vom Zwang zu Battle.net "befreien"

Viele PC-Spiele-Hersteller setzen schon sehr lange auf Online-Ko­pier­schutz, dieser "versteckt" sich oftmals hinter einem Dienst wie Battle.net, also einer Plattform, die per Client sonstigen Mehrwert bieten will. Eine Gruppe von Piraten namens Blizzless Project will das ändern.
28.07.2022  17:02 Uhr
Online-basiertes Digital Rights Management (DRM) ist für viele Gamer ein Dorn im Auge. Denn viele Nutzer sehen nicht ein, warum sie einen gekauften Titel nicht spielen können, wenn sie mal keine Internetverbindung haben. So mancher Entwickler und Publisher verzichtet mittlerweile wieder darauf, Activision Blizzard hält aber hartnäckig an seinem Battle.net fest. Eine vermutlich aus Russland stammende Gruppe will das ändern: Denn wie TorrentFreak berichtet, hat das Blizzless Project vor einigen Tagen begonnen, modifizierte Versionen klassischer Blizzard-Spiele zu veröffentlichen, bisher hat man über einen Discord-Kanal Starcraft: Remastered, Warcraft 3: Reforged, and Diablo 2: Resurrected bereitgestellt. Die Blizzless Project-Versionen dieser Spiele unterschieden sich von den Originalen nur in einem Punkt: dem (fehlenden) Zwang zu Battle.net.

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Blizzard-Spiele ohne Einschränkungen

In einem Statement schreibt die Gruppe: "Das Blizzless Project ist ein Projekt zur Beseitigung von Einschränkungen in den klassischen Produkten eines bekannten Unternehmens, die durch die Netzwerkanbindung an Server auferlegt werden. Unser Team sieht das Ziel in der Entwicklung alternativer Server, um die gekauften Produkte ohne Einschränkungen, ohne Erhebung persönlicher Daten (Telemetrie) und nach Beendigung des Supports nutzen zu können."

Beklagt wird hier auch, dass Blizzard durch die Online-Bindung ein Spiel jederzeit auch "wegnehmen" kann. So hat Blizzard beispielsweise zum Start von Warcraft 3: Reforged alle Nutzer der Battle.net-Version gezwungen, auf den Reforged-Client zu wechseln - die Server des Original-Spiels wurden dann abgeschaltet.

Sitz wohl in Russland

Blizzless sitzt wie erwähnt aller Wahrscheinlichkeit nach in Russland, denn man beklagt auch die Behandlung russischer und belarussischer Gamer durch Blizzard. Das "Projekt" wird dem Spieleunternehmen zwar sicherlich nicht passen (wie einst beim Emulationspaket "bnetd" für StarCraft) und man dürfte rechtliche Schritte einleiten - ob man in Russland derzeit damit weit kommt, darf aber bezweifelt werden.

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