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Druck wegnehmen:
Ukraine will jetzt Strom in EU-Staaten liefern

Angesichts der andauernden Invasion der Ukraine durch Russland könnte man annehmen, dass das Land Handelspartnern derzeit wenig zu bieten hat. Nun allerdings bietet man sich der EU als Lieferant von Strom an, um die Lage im Energiemarkt etwas zu entspannen.
28.07.2022  10:58 Uhr
Russland nutzt die Tatsache, dass verschiedene europäische Staaten von seinen Energielieferungen abhängig sind, um über diese Druck aufzubauen. Hierzulande ist vor allem die Reduzierung der Erdgas-Lieferungen unter fadenscheinigen Begründungen ein Thema. In Verbindung mit anderen Problemen führt dies auch dazu, dass die verfügbaren Strommengen im Verbundnetz begrenzt sind. "Wir bereiten uns auf die Erhöhung unseres Stromexports für die Verbraucher in der Europäischen Union vor", erklärte nun der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Das habe Vorteile für beide Seiten: Der Ukraine brächte dies wichtige Devisen, mit denen die Verteidigung des Landes finanziert werden kann. Und es würde den europäischen Partnern helfen, dem "russischen Energiedruck zu widerstehen".

Win-Win

In der Ukraine wurde vor dem Beginn der Invasion Ende Februar etwa die Hälfte des Stroms von Atomkraftwerken produziert. Diese können ohnehin nicht einfach abgestellt werden und liefern Energie. Wie Selenskyj ausführte, würde ein großer Teil des Stroms derzeit aber gar nicht von ukrainischen Verbrauchern benötigt - denn signifikante Teile der Wirtschaft des Landes produzieren aktuell aufgrund des Krieges gar nicht und nehmen entsprechend keine Energie ab.

Noch vor einigen Monaten waren die ukrainischen Stromnetze an die Infrastruktur Russlands angebunden. Allerdings beschleunigte man im März die Umstellung und konnte das ukrainische Stromnetz schon vor einiger Zeit an das europäische Verbundnetz anschließen und es mit diesem synchronisieren. Den Stromlieferungen steht somit nicht mehr viel im Wege.

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