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Roboterhunde sollen auf Müllhalde nach Bitcoin-Millionen-Schatz suchen

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere treue WinFuture-Leser noch an die irre Geschichte eines Briten, der im Jahr 2017 verzweifelt nach einer Festplatte suchte, auf der der Zugang zu 7500 Bitcoin gespeichert war. Jetzt tut sich wieder etwas bei der Jagd nach den Millionen.
26.07.2022  19:30 Uhr
Denn der Brite James Howells aus Newport hat auch nach Jahren die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er seinen Millionenschatz wiederfinden wird. Er vermutet - tatsächlich ist er sich in diesem Punkt noch nicht einmal sicher - dass er eine Festplatte mit einem 7500 Bitcoin-Wallet im Jahr 2013 in den Hausmüll geworfen hat. In neueren Berichten ist übrigens sogar von 8000 Bitcoin die Rede. Egal, wie viele es nun waren - sie sind derzeit unzugänglich. James Howells hatte Anfang der 2010er-Jahre seinen alten Rechner ausgemustert, zerlegt und teilweise bei Ebay verkauft, die Festplatte aber zunächst noch aufgehoben. Irgendwann wanderte sie dann aber aus Versehen in den Müll und liegt jetzt aller Wahrscheinlichkeit seit rund neun Jahren begraben zwischen allerlei Haushaltsmüll, Essen- und Verpackungsresten.


Der "Verlust" schmerzt immer mehr

Was ihm 2013 noch nicht in den Sinn kam, ist die große Entwicklung, die Bitcoin über die Jahre durchmachte. Zudem bemerkte er seine Fehler, die Platte entsorgt zu haben, erst spät. Er hatte zwei identische Festplatten für seinen Laptop, eine leer und eine mit seinem Wallet. Entsorgen wollte er die bereits geleerte Festplatte. Sein 7500 Bitcoin schweres Wallet ist mittlerweile rund 155 Millionen Euro wert - das heizt seinen Willen, die Platte zu finden, immer wieder neu an.

Jetzt hat Howells in einem Interview mit Business Insider verraten, dass er für seine "Schatzsuche" auf dem Müll Risiko-Kapitalgeber gefunden hat. Da heißt es, dass es einen Businessplan gibt, mit dem der unglückliche Bitcoin-Besitzer den Stadtrat von Newport endlich dazu bringen will, bei der Ausgrabung der Mülldeponie zu helfen. Sein Plan sieht vor, dass man sich innerhalb von drei Jahren durch rund 110.000 Tonnen Müll wühlen könnte. Knapp elf Millionen Euro hat Howells für sein Vorhaben eingerechnet. Sein Alternativ-Plan sieht eine Suchaktion über 18 Monate vor, für die er sechs Millionen Euro veranschlagt hat.

Risiko-Kapitalgeber stehen bereit

Die Finanzierung hat sich Howells durch die Risiko-Kapitalgeber Hanspeter Jaberg und Karl Wendeborn gesichert. 11 Millionen Dollar wollen sie bereitstellen, falls Howells die Zustimmung des Stadtrats erhält und er tatsächlich endlich suchen darf. Das Team rund um den Bitcoin-Sucher steht bereits. Es werden acht Experten sein, die sich unter anderem auf KI-gestützte Sortierung, Deponieaushub, Abfallmanagement und Datenextraktion spezialisiert haben. Dabei ist übrigens auch ein Berater, der geholfen hat, Daten aus der Blackbox des abgestürzten Columbia Space Shuttle wiederherzustellen.

Seit fast einem Jahrzehnt hat der Stadtrat von Newport jeden Antrag auf Ausgrabung der Festplatte abgelehnt. Die Politiker glauben, dass sein Vorhaben teuer und umweltschädlich wäre. Howells hofft nun mit seinen ausgearbeitet neuen Plan den Rat vom Gegenteil zu überzeugen, zumal er die Kosten jetzt abgesichert hat.

Falls die Genehmigung der örtlichen Behörden ausgesprochen wird, kann es losgehen. Zum Einsatz sollen dabei nach Möglichkeit zwei Roboterhunde von Boston Dynamics kommen, um die Suche zu vereinfachen. Die Roboterhunde die nachts als mobile Überwachungspatrouillen fungieren und tagsüber das Gebiet nach allem absuchen, was wie seine Festplatte aussieht.
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