Was sich seit einiger Zeit andeutete, ist nun offiziell:
Elon Musk zieht sich aus der geplanten Übernahme des Social Media-Dienstes
Twitter zurück. Das hat der Unternehmer über seine Anwälte
mitteilen lassen - überraschend ist dies aber letztlich nicht.
Musk suchte im Grunde bereits seit Wochen nach einem Vorwand, aus dem bereits bestehenden Vertrag herauszukommen. Dabei konzentrierte er sich auf die Behauptung, dass auf der Plattform weit mehr Bots unterwegs sind, als vom Management offiziell zugegeben wird. Diese Pseudo-Nutzer würden den Wert des Unternehmens deutlich schmälern und der vereinbarte Kaufpreis, der auf Basis der offiziellen, aber eben falschen Daten zur Nutzerbasis entstanden sei, sei so nicht haltbar.
In Wirklichkeit dürften aber andere Faktoren eine Rolle spielen. So wurde aufgrund der Äußerungen Musks vermutet, das die Übernahme-Initiative zustande kam, weil Musk sich durch die Richtlinien der Plattform zu stark eingeschränkt fühlte. Die von ihm geforderte Gewährung einer umfassenderen Meinungsfreiheit gilt aber letztlich nur für Meinungen, die Musk genehm sind - in anderen Bereichen hat er bereits mehrfach gezeigt, dass Kritiken nicht gern gesehen sind.
Muss er zahlen?
Hinzu kommt die Tatsache, dass der Kaufpreis von 44 Milliarden Dollar inzwischen tatsächlich völlig überdimensioniert ist. Denn die öffentliche Schlammschlacht zwischen dem Unternehmer und dem Twitter-Management sorgte dafür, dass der Börsenwert massiv absackte. So bot Musk ursprünglich 54,20 Dollar pro Aktie, an der Börse war das Wertpapier zuletzt aber für unter 37 Dollar zu haben.
Jetzt dürfte es spannend werden, wie Musk aus dem bereits geschlossenen Vorvertrag herauskommt. Denn eigentlich war vereinbart, dass jede Seite, die sich zurückzieht, eine Milliarde Dollar Strafe zu zahlen hat. Der Unternehmer wird natürlich versuchen, dieser Verpflichtung irgendwie zu entgehen.