Der Streit um Altersverifikation bei Porno-Portalen geht in eine neue Runde. Seit die deutschen Behörden bei ihrem Versuch scheiterten, den Zugang zu der Porno-Website xHamster sperren zu lassen, gab es kaum Details zum weiteren Vorgehen. Nun will xHamster kooperieren.
Das geht aus einem Bericht der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung hervor. Demnach haben sich die xHamster-Anwälte bereiterklärt, in der kommenden Woche erstmals mit den Medienaufsehern zu sprechen. Bisher verweigerte das in Zypern ansässige Unternehmen
jede Kooperation. xHamster ließ alle Briefe der deutschen Behörden seit Jahren unbeantwortet.
In der kommenden Woche soll sich das jetzt ändern, wie beide Seiten gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigten. Welche Vorschläge dabei auf den Tisch kommen werden, ist noch vollkommen unbekannt. Die Medienaufsicht verlangt von allen Porno-Website-Betreibern für deutsche Nutzer eine wirksame Altersverifikation vorzuhalten, um Jugendliche von dem Angebot auszuschließen.

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Einschätzung der Landesanstalt für Medien
"Dass sich xHamster nun um ein Gespräch bemüht, mag daran liegen, dass die Flucht in die Illegalität auch vor dem Hintergrund unserer Maßnahmen für ein Wirtschaftsunternehmen keine dauerhafte Lösung ist", sagte der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, Tobias Schmid, auf Anfrage der FAZ.
"Unabhängig von alldem fordern wir xHamster erneut auf, unserer Anordnung unverzüglich Folge zu leisten und den Schutz von Jugendlichen und vor allem Kindern entsprechend den gesetzlichen Vorgaben umfassend sicherzustellen."
KI soll helfen
Dabei gibt es einen neuen Vorschlag für die Altersverifikation. Die Kommission für Jugendmedienschutz in Berlin erklärte, es gäbe eine technische Lösung, die "den Pornoanbietern den Schritt erleichtern könnte". Es geht dabei um eine Verifikation ohne amtliche Dokumente. Stattdessen kommt ein biometrisches System zum Einsatz, das eine Alterskontrolle mittels Künstlicher Intelligenz durchführt. Die Medienanstalten haben das System geprüft und positiv bewertet.