Nachdem ein Gerichtsurteil in den Vereinigten Staaten dafür gesorgt hat, dass Abtreibungen nicht mehr bundesweit erlaubt sind, fürchten sich viele Frauen vor einer Strafverfolgung. Damit die Standortverläufe nicht zum Verhängnis werden, speichert Google keine Klinikbesuche mehr.
Staatsanwälte könnten auf gespeicherte Daten zurückgreifen
Da einige US-Bundesstaaten in ihren Gesetzen festgelegt haben, dass Abtreibungen generell illegal sind, wäre es denkbar, dass Staatsanwälte auch auf Smartphone-Daten zugreifen, um einem entsprechenden Verdacht nachgehen zu können. Das könnte nicht nur Nutzerinnen von Zyklus-Apps, sondern auch Personen mit Standard-Tools wie Google Maps treffen.
Wer die entsprechende Option nicht deaktiviert und der Datenverarbeitung widersprochen hat, kann in Google Maps einen umfassenden Verlauf aller zuvor mit dem Gerät besuchten Orte finden. Der Suchmaschinenkonzern speichert Besuche von Ländern, Städten, Geschäften, anderen Einrichtungen sowie verwendete Verkehrsmittel. Selbstverständlich waren medizinische Institutionen wie Abtreibungskliniken hiervon bislang nicht ausgeschlossen.
Das soll sich jetzt ändern. Wie Google in einem Blog-Eintrag angekündigt hat, möchte das Unternehmen die Privatsphäre seiner Nutzer schützen und mit Klinikbesuchen verbundene Informationen aus den Standortverläufen löschen. Die Einträge sollen zwar zunächst an die Server übermittelt, aber kurz nach dem Besuch entfernt werden. Neben Abtreibungskliniken werden im Verlauf auch keine Kinderwunschkliniken, Suchtkliniken sowie Einrichtungen zur Gewichtsabnahme mehr aufgeführt. Ob eine derartige Regelung auch für Suchanfragen geschaffen wird, ist hingegen noch unklar.