Produktions-Form eines Windkraft-Rotorblatts
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Die Schließung ist eine direkte Nachwirkung der bisherigen Politik. Enorme bürokratische Hürden und andere Bremsklötze sorgen bis heute dafür, dass der Windkraft-Ausbau nicht im nötigen Umfang stattfindet. Und während die neue Bundesregierung zwar im Rekord-Tempo alle Grundlagen für Flüssiggas-Terminals und andere Fossil-Infrastrukturen schafft, gelingt es nicht einmal die von Fachleuten als unsinnig angesehenen pauschalen Abstandsregelungen für Windkraftanlagen in den Ländern zu kippen.

Wertschöpfung und Jobs sind weg
Klar ist allerdings, dass sich hier in der nächsten Zeit doch einiges ändern muss, wenn sowohl die Klimaziele erreicht werden sollen und Deutschland bei Standort-Entscheidungen größerer Wirtschafts-Investitionen nicht ins Hintertreffen kommen will. Entsprechend wurde die Entscheidung des Nordex-Managements auch von mehreren Fachpolitikern kritisiert. "Wir schließen dieses Werk, obwohl wir wissen, in ein zwei Jahren werden wir jedes Rotorblatt brauchen - und zwar die aus Indien und aus Deutschland", sagte beispielsweise der Windkraft-Verfechter Johann-Georg Jaeger.Durch die Verlagerung der letzten Rotorblatt-Produkion wird der Bau der Anlagen zukünftig noch komplizierter und teurer. Denn die benötigten Teile müssen erst einmal per Schiff nach Europa gebracht werden, was angesichts der Lage in der globalen Logistik keine triviale Aufgabe ist. Die Wertschöpfung mit Unternehmen, die Systeme für die Energiewende produzieren, und die damit verbundenen Arbeitsplätze sind so ebenfalls verloren.