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Duldung endet:
Rheinland-Pfalz verbannt Microsoft Teams aus Schulen

Microsoft und der Software-Einsatz in Behören und Schulen ist ein altes und schwieriges Thema. Denn die Produkte des Redmonder Konzerns werden seit jeher argwöhnisch betrachtet, so auch Teams. Die Kommunikationslösung wurde vielerorts zuletzt nur geduldet, bis jetzt.
28.06.2022  18:00 Uhr
Die Corona-Pandemie hat nicht nur die Arbeits-, sondern auch die Schulwelt verändert. Denn das Arbeiten und Lernen von zu Hause wurde während den Lockdowns zur Notwendigkeit. Doch während Unternehmen flexibler reagieren konnten, traf die Pandemie Schulen völlig unvorbereitet. Es stand weder das Fachwissen noch die Software bereit, um Schüler auch zu Hause unterrichten zu können.

Teams-Toleranz endet

Das führte dazu, dass Microsoft Teams zum Einsatz kam oder kommen musste und das obwohl das Datenschützern fundamentale (und nicht immer belegbare) Bauchschmerzen bereitete. Aber das Argument lautet ja gerne: "Weil Microsoft." Lange Zeit musste Teams aber eben geduldet werden, auch in Rheinland-Pfalz.

Doch dort endet demnächst das Auge zudrücken: Denn wie Heise berichtet, dürfen die Schulen wegen "Datenschutzbedenken" Microsoft Teams ab dem nächsten Herbst, also Schuljahr nicht mehr einsetzen. Davon sind gut 200 Schulen betroffen, genauer gesagt setzten 228 der 1600 Bildungseinrichtungen zuletzt auf Microsoft Teams. Stattdessen sollen die Schulen auf Schulcampus RLP und die Open-Source-Lösung BigBlueButton setzen.

Laut dem Landesdatenschutzbeauftragten Dieter Kugelmann habe sich der Rechtszustand seit zwei Jahren nicht geändert: "Konkrete Zusagen von Microsoft, die neue Überlegungen möglich machen würden, sind keine ersichtlich."

Die Datenschützer stören sich an der Übertragung von Nutzerdaten in die USA, was bei Cloud-basierten Lösungen Standard sei, so jedenfalls der Vorwurf. Kugelmann: "Hinzu kommt, dass die Datenschutz-Grundverordnung dem Schutz personenbezogener Daten von Kindern einen besonders hohen Stellenwert beimisst."

Doch es gibt auch Kritik an dieser Entscheidung, u. a. von der bildungspolitischen Sprecherin der CDU Rheinland-Pfalz Jenny Groß. Diese verweise darauf, dass sich Teams im Gegensatz zu den nun eingesetzten Lösungen wenigstens bewährt habe.


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