Dass es bei der Prozessor-Technologie enorme Fortschritte gab, ist jedem klar - mit wie wenig Rechenleistung die Nutzer vor einigen Jahrzehnten aber dann doch Meilensteine erlebten, überrascht in der Praxis dann doch immer wieder.
Das zeigte der Entwickler Nicola Wrachien mit einem Bastelprojekt. Er baute dafür den Chip aus einer IKEA-LED-Lampe aus, der er heute gerade noch gut genug ist, um die Funktionen des simplen Produkts zu steuern. Mit diesem konnte er aber immerhin den 3D-Shooter Doom zum Laufen bringen, der bei seinem Erscheinen Ende des Jahres 1993 Maßstäbe hinsichtlich der Grafikdarstellung und der Echtzeit-Bewegung in einer 3D-Welt setzte.
Der aus Ungarn stammende Wrachien betrieb auf dem Lampen-Controller allerdings eine etwas abgespeckte Version des Spiels, was aber vor allem den RAM-Bedarf reduzierte. Die Rechenleistung des Chips genügte am Ende, um den Shooter mit 35 Frames pro Sekunde auf einem kleinen Display mit 160 x 128 Pixeln betreiben zu können. Das berichtet das PC Magazin.
Auf die Idee kam er nach eigenen Angaben aufgrund eines Berichtes, nach dem Doom auch auf einem elektronischen Schwangerschaftstest zum Laufen gebracht wurde. Allerdings stellte sich hier am Ende heraus, dass das Gerät mit einem zusätzlichen OLED-Panel ausgestattet wurde und auch nur einen Stream wiedergab, während die eigentlichen Berechnungen auf einem PC erfolgten.
Aufgrund dessen veröffentlichte der Entwickler vorab Bedingungen, nach denen seine Arbeit gemessen werden sollte - unter anderem sollte wirklich nur der Chip aus der IKEA-Lampe genutzt werden, die für 14,95 Dollar zu erwerben ist. Der SoC setzt sich aus einem Cortex M33 von ARM mit 96 + 12 Kilobyte Arbeitsspeicher zusammen. Als zusätzliche Hardware genehmigte er sich aber Komponenten, die zwingend nötig, in der Lampe selbst aber nicht zu finden waren: Eine separate Platine, 8 Megabyte Flash-Speicher, um das Spiel und ein Betriebssystem unterbringen zu können, einen Stromanschluss sowie Anschlüsse für Tastatur und Audio-Ausgabe.