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Voyager 1 & 2:
Batterien bald am Ende - der Tod der Sonden steht bevor

Es sind wahrscheinlich die bekanntesten Raumsonden der Mensch­heit: Voyager 1 und 2. Nun scheint ihre Dienstzeit aber end­gül­tig ab­zu­lau­fen. Seitens der US-Raumfahrtbehörde NASA hieß es, dass den Systemen jetzt der Strom ausgeht.
17.06.2022  15:51 Uhr
Jeweils in den Jahren 2005 und 2021 waren bereits Komponenten in den Sonden abgeschaltet worden, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Doch selbst die langlebigen Nuklearbatterien kommen langsam an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Immerhin sind die beiden Sonden seit dem Jahr 1977 unterwegs und gelten derzeit als jene menschengemachten Flugkörper, die am weitesten ins All vorgestoßen sind. "Wir sind nun bei 44,5 Jahren", erklärte Ralph McNutt, Physiker an der Johns Hopkins University. "Wir haben also die zehnfache Garantiezeit für die verflixten Dinger hinter uns." Eigentlich sollten die beiden Sonden damals verschiedene Planeten besuchen und durchaus auch in Richtung der äußeren Grenzen des Sonnensystems fliegen. Dass sie aber so lange funktionieren und immer noch Daten zur Erde senden, hatte niemand erwartet.

Voyager 1
Aufbau der Voyager-Sonden

Letzte Fotos vor über 20 Jahren

Fotos wurden mit der mitgeführten Kamera zum letzten Mal im Jahr 1990 geschossen. 60 Aufnahmen führten zusammengesetzt zu einem "Familienportrait" aller Planeten des Sonnensystems. Die Erde ist dabei aus einer Distanz von rund 6 Milliarden Kilometern noch als winziger blauer Punkt zu erkennen. Weitere Fotos wurden nicht mehr gemacht, da sie im Verhältnis zu den von ihnen zu erwartenden Erkenntnissen einen viel zu hohen Energieverbrauch verursacht hätten.

Seit Jahren sind nun nur noch Instrumente aktiv, die Messungen zu den Teilchendichten und zu Magnetfeldern vornehmen und so kartografieren, wie sich die Verhältnisse an der Grenze zwischen unserem Sonnensystem und dem interstellaren Raum verändern. Doch auch diese Messungen werden angesichts leerer Batterien bald vorbei sein. Die NASA-Techniker gehen davon aus, dass es im besten Fall 2025 noch einen letzten Kontakt geben könnte. Eine externe Versorgung - beispielsweise über Solarpanele - war bei den Sonden nicht vorgesehen und würde in der großen Entfernung zur Sonne auch keine Ergebnisse bringen.

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