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Recycling-Insekt:
"Superwurm" kann von Styropor leben

Australische Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich die Larven des Großen Schwarzkäfers nutzen lassen, um Kunst­stof­fe zu recyclen. Die Insekten sind in der Lage, sich von Sty­ro­por zu ernähren und diesen zu verdauen. Nun will man die Würmer im gro­ßen Stil nutzen.
University of Queensland
10.06.2022  12:52 Uhr
Der Große Schwarzkäfer kommt vor allem in Mittel- und Südamerika vor. Die Tiere werden durch den Menschen normalerweise primär als Tierfutter und als Speiseinsekten verwendet und tragen in letzterem Zusammenhang oft die Bezeichnung "Superwürmer".
Styropor-Recycling mit Superwürmern
Superwürmer können von Styropor leben und sollen deshalb beim Recycling helfen

Wie die Forscher von der University of Queensland in einem von ihnen veröffentlichten Papier in der Zeitschrift Microbial Genomics berichten, führten sie umfangreiche Experimente mit den Würmern durch. Ein Teil der Larven wurde dabei mit Kleie ernährt, während eine zweite Gruppe ausschließlich Styropor vorgesetzt bekam und eine dritte Gruppe hungern musste.

Styropor bekommt den Würmern zwar nicht besonders, aber...

Zwar waren Insekten aus der Styropor-Gruppe nicht so gesund wie die mit Kleie ernährten Larven, doch waren sie durchaus in der Lage, durch die Aufnahme des Kunststoffes zu überleben, Gewicht zuzulegen und ihren Lebenszyklus abzuschließen. Sie konnten also das Styropor verdauen, auch wenn es ihnen nicht unbedingt gut bekam.

Theoretisch wäre es also möglich, eine große Zahl der Larven in einer industriellen Umgebung zu halten und sie so für Recycling-Aufgaben zu nutzen. Allerdings haben die Forscher jetzt ein anderes Ziel. Sie wollen die von den Larven zur Verdauung des Styropors verwendeten Enzyme isolieren, um sie künftig zur Wiederverwertung von Kunststoff-Abfällen zu verwenden.

Das eigentlich als Polystyrol bekannte Material wird weltweit für diverse Aufgaben verwendet und ist extrem weit verbreitet. Durch eine einfachere Wiederverwertung mit Hilfe des Superwurm-Enzyms ließe sich zumindest in der Theorie der Anteil der neu produzierten Kunststoffe zugunsten von Recycling-Materialien reduzieren.

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