Vergangene Woche sorgte der Chiphersteller Broadcom für ein Branchenbeben, denn man gab bekannt, den Virtualisierungsspezialisten VMware zu übernehmen, und zwar für sage und schreibe 61 Milliarden Dollar. Nun wird auch langsam klar, was das für Zukunft von VMWare bedeutet.
Der Broadcom-Deal ist sicherlich eines der spektakulärsten Geschäfte dieses Jahres, das liegt alleine an der gewaltigen Summe, die das Unternehmen bezahlt. Zum Vergleich: Microsoft hat Anfang des Jahres für Activision Blizzard 70 Milliarden Dollar hingelegt. Wie im Fall des Redmonder Unternehmens muss der Deal erst kartellrechtlich durchgewunken werden, allzu große Bedenken dürfte es hier allerdings wohl nicht geben.
Es war bisher auch nicht klar, was die Übernahme für VMWare bedeutet. Doch nun hat The Register konkrete Hinweise aufspüren können, wohin die Reise aller Wahrscheinlichkeit nach gehen wird, nämlich in Richtung eines oder mehrerer Modelle, die mit Abonnements arbeiten. Denn bei einer Telefonkonferenz mit Anlegern sagte Broadcom-President Tom Krause vor kurzem, dass man einen "schnellen Übergang von unbefristeten Lizenzen zu Abonnements" durchführen will.
"Schnell" bedeutet mehrere Jahre
Das kann man sicherlich mit Microsoft und Office bzw. Office 365 vergleichen, auch wenn die Redmonder nach wie vor eine traditionelle Version des Büropakets anbieten. VMWare-Nutzer werden künftig also keine Einzellizenz, die dauerhaft genutzt werden kann, erwerben, stattdessen werden sie laufend zur Kasse gebeten.
Zwar sprach Krause von einer "schnellen" Umstellung, allerdings muss man hier wohl das Wort "verhältnismäßig" anhängen. Denn die Umstellung wird trotz allem mehrere Jahre dauern. Broadcom-CEO Hock Tan sagte, dass man die bestehenden Kunden von VMware bei Laune halten will und auch vom bestehenden Vertriebsteam profitieren möchte. Früher oder später dürfte die Abo-Version das aktuelle Lizenzmodell aber komplett ablösen.