Um diese Manager geht es
Der Bericht nennt einige konkrete Beispiele, die kein gutes Licht auf die Manager werfen. Teilweise sind sie nicht mehr im Konzern tätig. Es geht dabei um Alex Kipman, Leiter des HoloLens-Projekts bei Microsoft, der ehemalige Windows-Chef Terry Myerson und Tom Keane, ein Azure-Manager, der den 10-Milliarden-Dollar-Deal mit dem US-Verteidigungsministerium leitete.So soll der HoloLens-Manager Kipman in einer Managementsitzung ein Mixed-Reality-Programm in VR vorgeführt haben, in dem mehrere junge Frauen in knapper Kleidung auf einem Bett zu sehen waren. Es folgte eine "offenkundig sexualisierte Kissenschlacht", hieß es. Ein anwesender Mitarbeiter beschrieb die Szene später als "VR-Porno". Die versammelten Mitarbeiter tauschten verwirrte Blicke aus, und einige verließen daraufhin das Meeting. Gegen Kipman gab es aber auch Beschwerden über direkte "unangemessene Berührungen und Kommentare" gegenüber Mitarbeiterinnen.
Bei Terry Myerson drehten sich die Beschwerden um sein beleidigendes und herabsetzendes Verhalten. Myerson sei dafür berüchtigt gewesen, Mitarbeiter zu beschimpfen und zu beleidigen. Eine Person, die eng mit Myerson zusammenarbeitete, beschrieb ihn gegenüber Business Insider als "schikanös, extrem beleidigend und wütend". Myerson genoss dennoch jahrelang einen "geschützten Status im Unternehmen". Doch kurz bevor er das Unternehmen Anfang 2018 verließ, sei er bei einer Microsoft-Veranstaltung hinter der Bühne "völlig ausgerastet".
Wütend wie ein HB-Männchen
Ähnliche verbale Entgleisungen soll sich auch Azure-Manager Tom Keane erlaubt haben, ohne dass er von seinen Vorgesetzten gemaßregelt wurde. "Ich habe gesehen, wie er Leute zum Weinen brachte", erklärte ein ehemaliger Manager gegenüber Business Insider. Keane habe sich den Spitznamen "King Tom" verdient, weil von den Mitarbeitern erwartet wurde, dass sie ihm "zu Füßen liegen" und ihm ohne Fragen gehorchen, oder seinen Zorn ertragen.Problematisch sehen Microsoft-Mitarbeiter diese toxische Konzern-Kultur auch in Bezug auf die 68 Milliarden Dollar teure Übernahme von Activision Blizzard - einem Unternehmen, das für eine noch toxischere Unternehmenskultur bekannt ist. "Wir können uns nicht einmal um unser eigenes Haus kümmern", wird ein Microsoft-Mitarbeiter zitiert. "Und jetzt haben wir gerade eines in noch schlechterem Zustand gekauft."