Chip-Hersteller Broadcom kauft VMware für 61 Milliarden Dollar

Nadine Dressler, 26.05.2022 18:40 Uhr 1 Kommentar
Der Chip-Hersteller Broadcom hat bestätigt, dass man mit dem Software-Entwickler VMWare einen Übernahme-Vertrag geschlossen hat. Broadcom zahlt 61 Milliarden Dollar für das Unternehmen, welches zuletzt in den Schlagzeilen stand, da es aktiv ausgenutzte Sicherheitslücken gab. Details zum Deal meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach wird Broadcom insgesamt 61 Milliarden Dollar in Aktien und Bar für VMWare zahlen. Es ist laut Reuters eine der größten Tech-Fusionen aller Zeiten, die die Software-Assets des Chipherstellers Broadcom mit denen von VMware, einem führenden Unternehmen im Bereich Cloud Computing und Virtualisierungstechnologie, zusammenführen.

Broadcom gab die Übernehme heute bekannt. VMWare wurde erst im vergangenen Jahr von Dell Technologies "ausgegliedert". Hauptaktionär ist der IT-Veteran Michael Dell, der aktuell noch 40,2 Prozent der VMWare-Anteile besitzt. Der Zusammenschluss soll das Angebot von Broadcom für die Kunden erweitern und "eine größere Auswahl und Flexibilität bei der Erstellung, Ausführung, Verwaltung, Verbindung und dem Schutz von Anwendungen in großem Umfang in diversifizierten, verteilten Umgebungen ermöglichen", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Unternehmen.

Frühere Übernahmen platzten

Im Rahmen der Transaktion können VMware-Aktionäre wählen, ob sie entweder 142,50 Dollar in bar oder etwas mehr als ein Viertel einer Broadcom-Aktie für jede VMware-Aktie erhalten wollen. Dies entspricht einem Aufschlag von 49 Prozent gegenüber dem Aktienkurs von VMware am Freitag vor Bekanntwerden der Transaktion. Broadcom hatte in den letzten Jahren einige Firmen geschluckt - aber nicht immer ging es so aus, wie sich das Unternehmen aus Singapur vorgestellt hatte.

Im Jahr 2017 unterbreitete Broadcom ein Angebot zur Übernahme des rivalisierenden Chipherstellers Qualcomm für 117 Milliarden Dollar, doch die Transaktion wurde von der damaligen Regierung von Präsident Donald Trump aus Gründen der nationalen Sicherheit blockiert. Qualcomm ist hauptsächlich in den Vereinigten Staaten tätig, hat aber seinen Sitz in Singapur.


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