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Microsoft-Romantik:
Entwickler schmuggelte Ehefrau zur Ballmer-Rede

Die meisten Männer führen ihre Partnerin in ein schönes Konzert aus, oder einen romantischen Kinofilm. Bei Microsoft-Mitarbeitern kann es hingegen schonmal ein nichtöffentlicher Auftritt des damaligen Konzernchefs Steve Ballmer sein.
25.05.2022  12:53 Uhr
Von letzterem berichtete der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter Dave Plummer in seinem YouTube-Format Dave's Garage. Der Fall ist dabei eines der Beispiele über die ständigen Auseinandersetzungen zwischen den Entwicklern, die eher mit einem ungezwungenen, jugendlichen Ansatz an ihren Alltag herangingen, und den Beschäftigten der Konzernsicherheit, die in dem schnell immer wertvoller werdenden Unternehmen für geregelte Prozesse sorgen sollten. Unter den Beschäftigten Microsofts sei es damals sehr beliebt gewesen, die Auftritte des oberen Managements anzusehen und "Zeuge von Steves (Ballmer) Wahnsinn und Bills (Gates) Visionen zu werden". Angehörige hätten hier nicht auf der Gästeliste gestanden, Zutritt hatten nur Personen mit einem Microsoft-Ausweis.

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Microsoft vs. IBM

Allerdings war eben damals auch die Konzernsicherheit noch lange nicht auf dem heutigen Niveau angekommen. Plummer genügte dadurch der Zugang zu einem damals auch noch nicht überall zu findenden Farbkopierer. Mit diesem konnte er einen Firmenausweis für seine Frau fälschen - das Ergebnis hätte einer genauen Prüfung zwar sicherlich auch nicht standgehalten, für den flüchtigen Blick der Wachleute am Eingang zum Veranstaltungsort sollte es aber ausreichen. Letztlich habe sogar niemand hingeschaut und es genügte, mit hinreichender Selbstverständlichkeit durch den Einlass zu laufen.

Diese Lockerheit bereitete in Redmond im Grunde keine Probleme - schwierig wurde es für die Microsoft-Mitarbeiter allerdings im Zuge der Zusammenarbeit mit IBM. Bei dem etablierten Konzern herrschte ein strenges Regiment, was Bekleidungsvorschriften und sonstige Normen anging. Als Verstoß galt es bei Big Blue, wenn man im Sommer mit kurzen Hosen zur Arbeit kam oder Unterlagen auf dem Schreibtisch liegen ließ. Sechs solcher Verfehlungen führten zur Entlassung. Und die an den IBM-Firmensitz entsandten Microsoft-Leute machten sich durchaus einen Spaß daraus, gegen die Regeln zu verstoßen und zu testen, ob sie nach sechs Vermerken zumindest nach Redmond zurückgeschickt werden - was aber nie passierte.
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