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Hacktivisten nerven russische Bürokraten durch zufällige Spamanrufe

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch eine Welle an Netzaktivitäten ausgelöst. Dazu zählen klassische Hacks, aber auch ironische Aktionen so genannter Hacktivisten. Eine der Witzigsten ist eine Seite, die russische Bürokraten durch Spamanrufe "zusammenbringt".
20.05.2022  15:37 Uhr
Seit dem Beginn des Krieges stehen DDoS-Angriffe, Hackerattacken und sonstige kreative Aktionen an der Tagesordnung, dadurch soll Russland einerseits gestört werden, andererseits möchte man die russische Bevölkerung darüber aufklären, was in der Ukraine vor sich geht. Denn die staatliche Propaganda hat die Medien des Landes fest im Griff und dadurch auch die öffentliche Meinung. Eine besonders witzige Aktion haben sich die Macher von WasteRussianTime.today ausgedacht. Denn dort kann man wahllose Anrufe zwischen russischen Behörden und Ministerien starten, also beispielsweise die Militärpolizei mit dem Geheimdienst verbinden.

Chaos verhindert Bombenwürfe

Die Idee dahinter: "Wer am Telefon hängt, kann keine Bomben werfen und keine Soldaten koordinieren", schreiben die Macher auf ihrer Seite. "Es bringt also vor allem erst mal ein bisschen mehr Chaos in die russische Regierung. Krieg können wir nicht. Aber wir können ablenken und spielen."

Die dahinterstehende Gruppierung nennt sich "The Obfuscated Dreams of Scheherazade" (TODS), also "Verdunkelte Träume der Scheherazade", und behauptet, dass man eine Datenbank aus mehr als 5000 Telefonnummern aufgebaut habe. Die Telefongespräche sind stets eine Dreierrunde, die beiden russischen Teilnehmer und man selbst, also der Zuhörer. In sozialen Medien finden sich auch bereits mehrere Aufzeichnungen solcher Dialoge von zumeist verwirrten russischen Beamten.

Derzeit sind die Seite oder besser gesagt deren Anruffunktion gestört. Auf Twitter heißt es dazu: "Wir haben die letzten Stunden damit verbracht, das Problem zu finden, und jetzt wissen wir, woher es kommt: Unsere Telefone werden zu heiß, wenn zu viele gleichzeitig klicken. Wir haben es noch nicht geschafft, sie schnell genug abzukühlen, und die Ventilatoren sind noch in der Post." Kurz gesagt: Die Seite ist offenbar schlichtweg überlastet.
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