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Netflix: Fahrplan für Werbung und Anti-Sharing-Maßnahmen geleakt

Netflix hatte in der Pandemie einen Höhenflug, umso dramatischer fiel jüngst der Absturz aus. Denn der Streaming-Dienst verlor zuletzt erstmals Abonnenten und im Hauptquartier in Los Gatos herrscht nun Panik. Netflix will deshalb u. a. eine Werbeschiene einführen - noch 2022.
11.05.2022  08:48 Uhr
Lange Zeit waren Werbung und Netflix zwei Worte, die das Unternehmen kategorisch ausgeschlossen hat. Kein Wunder: Das Streaming-Portal konnte konstant neue Abonnenten gewinnen. Doch vor kurzem landete Netflix auf dem harten Boden der Realität. Gründe dafür gibt es mehrere: So gibt es immer mehr Konkurrenten im Streaming-Geschäft, dazu kommen konstante Preisanstiege und nicht zuletzt eine Umkehr von Qualitätsinhalten zu billiger Massenware wie Reality-Shows.

Günstiger Zugang mit Werbung kommt

Kurz: Es muss etwas passieren. Und Netflix hat bereits in Aussicht gestellt, dass man ein von der Industrie schon lange gefordertes, werbebasiertes Angebot einführt. Zudem will Netflix auch Maßnahmen gegen das Teilen von Passwörtern durchführen, also gegen Personen und Haushalte, die gemeinsam einen Zugang nutzen und entsprechend die eigenen Kosten drücken.

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Wie und wann war bisher unklar, nun hat die New York Times in Erfahrung bringen können, dass es noch dieses Jahr so weit sein wird. Konkret bezieht sich die Zeitung auf eine Netflix-interne Mitteilung. Darin heißt es, dass Werbung im letzten Quartal des Jahres kommen soll. Zur selben Zeit sollen verschärfte Maßnahmen gegen Passwort-Sharing kommen.

In der internen Nachricht verweist man auf Konkurrenten, die erfolgreich mit Werbeschienen arbeiten. HBO Max ist werbefrei für 15 Dollar zu haben, wer mit Reklame leben kann, bezahlt nur zehn Dollar pro Monat. Ähnlich wird es wohl auch bei Netflix sein.

"Jeder große Streaming-Anbieter außer Apple hat einen werbefinanzierten Dienst oder hat ihn angekündigt", heißt es in der Netflix-Mitteilung. "Aus gutem Grund wollen die Leute günstigere Optionen." Sharing will man indes nicht kategorisch unterbinden, sondern auch zu einer Einkommensquelle machen. Bei der Verkündung der jüngsten (schlechten) Zahlen sagte COO Greg Peters: "Wenn Sie also eine Schwester haben, die in einer anderen Stadt wohnt, und Sie möchten Netflix mit ihr teilen, ist das großartig. Wir versuchen nicht, diese gemeinsame Nutzung zu unterbinden, aber wir werden Sie bitten, etwas mehr zu bezahlen, um mit ihr gemeinsam zu schauen."

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