Das amerikanische Sammelklagen-System treibt manchmal recht kuriose Blüten. Seit sechs Jahren wurde darüber verhandelt, ob Apple Kunden des iPhone 4S wegen falscher Software-Versprechen Schadensersatz schuldig ist. Jetzt gibt es eine Einigung: 15 US-Dollar.
Seit 6 Jahren wird darüber verhandelt, ob iOS 9 das iPhone 4s ausbremst
Für Apple zieht das Update iOS 9 auch Jahre später immer noch einen großen Rattenschwanz an Konsequenzen nach sich. 2015 hatte das Unternehmen unter anderem auch iPhone 4s-Modelle mit der neuen Firmware versorgt. Zuvor hatte man versprochen, dass mit dem Update eine deutlich bessere Performance zu erwarten ist - "Optimierungen unter der Haube für eine reaktionsschneller Leistung", so eine der Marketing-Aussagen. Für das iPhone 4s, das älteste Modell, das iOS 9 erhalten sollte, war diese Äußerung aber wohl etwas zu vollmundig.
Im Dezember 2015 wurde Sammelklage von einer Gruppe an Kunden aus New York und New Jersey eingereicht. Der Vorwurf: Die Vermarktung von iOS 9 als Update, das für alle unterstützten Geräte Leistungssteigerungen mitbringt, sei fälschlicherweise erfolgt. Die Teilnehmer der Sammelklagegruppe seien so unter falschen Vorsätzen zum Download von iOS 9 veranlasst und damit letztendlich in der Nutzung ihrer iPhone-4S-Geräte "geschädigt" worden.
iOS 9
15 Dollar gibts
Jetzt hat man sechs Jahre nach Einreichen der Sammelklage eine Einigung erzielt. Apple verpflichtet sich demnach dazu, insgesamt 20 Millionen US-Dollar bereitzustellen, um die klagenden iPhone 4s-Besitzer aus New York und New Jersey zu entschädigen.
Wie MacRumors in seinem Bericht schreibt, müssen Kunden "eine eidesstattliche Erklärung abgeben", dass ihr Gerät nach dem Update auf iOS 9 "einen erheblichen Leistungsabfall erfahren hat". Sind alle geforderten Daten über eine dafür eingerichtete Webseite eingereicht, wartet die Auszahlung: 15 US-Dollar pro geschädigtem Kunden.