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Nintendo Switch:
Reichlich Probleme bei Joy-Con-Reparaturen in USA

Das Problem des sogenannten Joy-Con-Drift plagt Nintendos Controller schon seit Jahren. Zumindest in den USA sorgte die Häufigkeit des Fehlers, bei dem die Analog-Sticks der Joy-Cons in eine Richtung "driften" offenbar für die Überlastung eines Reparaturdienstleisters.
Nintendo
25.04.2022  14:32 Uhr
Wie die Kollegen von Kotaku unter Berufung auf einen früheren Mitarbeiter des Reparaturdienstleisters United Radio aus Syracuse im US-Bundesstaat New York berichten, musste sein ehemaliger Arbeitgeber wohl wöchentlich tausende Switch-Controller für Nintendo reparieren. Durch die enorme Zahl der Aufträge habe man sogar einen speziellen Arbeitsbereich nur für Joy-Con-Reparaturen schaffen müssen, heißt es. Die US-Niederlassung des japanischen Spielekonzerns lagert die Bearbeitung von Repaturen aus Garantiefällen natürlich zu Drittfirmen aus, so dass United Radio praktisch für den Großteil der Joy-Con-Reparaturen im gesamten Osten der USA zuständig ist. Zwar nennt der Bericht keine konkreten Zahlen, es ist aber die Rede von "hunderten Controllern", die jeden Tag bei dem Reparaturdienstleister ankamen.

Personelle und strukturelle Probleme behindern Joy-Con-Reparaturen

United Radio erledigt diese Aufgaben angeblich zu einem großten Teil mit Hilfe von Zeitarbeit, wodurch sich weitere zusätzliche Probleme ergaben. So handele es sich in den meisten Fällen um neu eingewanderte Menschen, die nur sehr kurz für die Reparaturarbeiten an Switch-Controllern geschult wurden und kaum über irgendwelche Fachkenntnisse verfügen. Hinzu komme, dass eine Vielzahl der Mitarbeiter nur für kurze Zeit überhaupt in diesem Job verharrt, so dass ständig neue Mitarbeiter angeworben und eingearbeitet werden müssten, heißt es.

Weil der Personaldienstleister, der die Mitarbeiter für den Reparaturdienstleister bereitstellte, die Menschen aber immer wieder kurz vor dem Ablauf von Fristen für eine mögliche Festanstellung durch den Auftraggeber feuerte, gibt es zusätzliche Probleme, die Reparaturen an den Joy-Cons zu schaffen. Nintendo übe außerdem massiven Druck aus, was neben den Problemen mit den Mitarbeitern eine weitere Ursache für Fehler bei den Reparaturen sei.

Unter anderem ist davon die Rede, dass Nintendo zwar in den Jahren 2017 bis 2018 jedem Kunden, der seine Joy-Cons wegen Problemen zurückschickte, neue Ersatzgeräte lieferte, dies aber später aufgab. Seitdem müssen die Reparaturdienstleister bei jedem eingehenden Controller-Paar die Defekte beheben, wobei der Hersteller von dem Dienstleister verlangt, 90 Prozent der gelieferten Controller innerhalb von vier Tagen zu reparieren.

Es ist nicht das erste Mal, dass Probleme bei Nintendos Abwicklung von Garantiefällen in den USA bekannt werden. Das Unternehmen United Radio führt unter anderem auch die Arbeiten an defekten Switch-Konsolen durch. Dabei gab es bereits Fälle, in denen die Konsolen der Kunden entweder mit den Save-Games und Kontodaten anderer Nutzer zurückgeliefert wurden, oder aufgrund dieser Probleme sogar eine Löschung aller Daten auf der Konsole erfolgte.
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