"Dramatische" Szenen
Das Video fängt vermeintlich harmlos an: Jacob sitzt im Flugzeug und fliegt als Pilot in den kalifornischen Bergort Mammoth. Das jedenfalls behauptet der 28-Jährige. Sein Flugzeug hat er mit gleich mehreren Kameras bestückt, auch ein mobiles Aufnahmegerät hat er in Griffweite. Doch nach wenigen Minuten setzt sein Motor aus, zu diesem Zeitpunkt befindet er sich eigenen Angaben nach bereits fernab jedes Flughafens und tief in den Bergen.
Also beschließt er kurzerhand, sein Leben zu retten, indem er abspringt. Seine Maschine stürzt ab, Jacob selbst schwebt mit dem Fallschirm zu Boden. Er landet in der Wildnis und dokumentiert auch seinen "dramatischen" Überlebenskampf.
Das Problem: Das Ganze war offenbar von vorne bis hinten inszeniert. Denn bereits kurz nach Veröffentlichung fielen Nutzern und Luftfahrtexperten Ungereimtheiten auf. So versucht Trevor Jacob nicht, umzukehren und im Gleitflug einen Flughafen zu erreichen (wofür er mehrere mögliche Ziele gehabt hätte), er kontaktiert nicht einmal die Luftverkehrskontrolle. Ebenfalls höchst merkwürdig: Das Wrack konnte nach dem Absturz nicht gefunden werden, Jacob wird vorgeworfen, es später mit Hilfe eines Hubschraubers geborgen zu haben - um Spuren zu verwischen.
Daraufhin hat die Federal Aviation Administration (FAA) Ermittlungen aufgenommen und wie die New York Times berichtet, hat die US-Luftfahrtbehörde nun auch festgestellt, dass Jacob das Flugzeug mit Absicht zum Absturz gebracht hat. Er habe "fahrlässig oder rücksichtslos" gehandelt und das Leben oder Eigentum anderer gefährdet, so die FAA. Rechtliche Folgen hat das für ihn vorerst nicht, da die FAA keine strafrechtlichen Befugnisse hat. Seine Pilotenlizenz ist der YouTuber aber los.
Siehe auch: YouTuber soll Flugzeug für Video-Klicks zum Absturz gebracht haben