Google macht Schluss mit der Möglichkeit, eingehende Anrufe durch Apps von Drittanbietern aufzuzeichnen. Wie die Entwickler des mobilen Betriebssystems Android jüngst mitteilten, ändert man die Vorgaben für Apps aus dem Play Store, was die Barrierefreiheits-Funktionen angeht.
Wie der Reddit-Nutzer NLL Apps bemerkte, hat Google jüngst die Play-Store-Regelungen für Apps geändert, die den Umfang mit der sogenannten Accessibility API durch App-Entwickler betreffen. In den neuen Vorgaben heißt es, dass die Accessibility API nicht dazu gedacht sei, die Aufzeichnung von Audiodaten aus eingehenden Anrufen vorzunehmen, und deshalb auch nicht mehr dafür verwendet werden kann.
Nur die mitgelieferten Dialer der Hersteller dürfen weiter aufzeichnen
Google hat die Möglichkeiten zur Aufzeichnung von Anrufen in den letzten Versionen von Android ohnehin schon immer stärker reduziert. In Android 10 wurde das sogenannte "Call Recording" zunächst generell blockiert, woraufhin sich manche Entwickler von Apps aus dem Play Store auf die Accessibility API besinnten, um die Funktionalität ihrer Aufzeichnungs-Apps wiederherzustellen.
Mit Inkrafttreten der neuen Regelungen ab dem 11. Mai 2022 wird auch diese Ausweichmöglichkeit wegfallen. Die mit dieser Methode arbeitenden Apps verlieren dann ihre Funktionalität. Die Änderung bedeutet aber nicht, dass dann definitiv gar keine Aufzeichnung von Anrufen unter Android mehr möglich ist. Es gibt nämlich weiterhin eine Ausnahme.
So können die mitgelieferten Dialer-Apps auf entsprechend ausgestatteten Smartphones auch weiterhin Anrufe aufzeichnen. Ist die App nämlich der Standard-Dialer auf dem jeweiligen Gerät und wurde ab Werk mitgeliefert, ist der Zugriff auf die Barrierefreiheits-Schnittstellen nicht nötig, um Zugriff auf den eingehenden Audio-Stream zu erhalten, so Google in einem Webinar zu den geänderten Play-Store-Regelungen.