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Google Maps zeigt Russlands Militärbasen unverpixelt - schon immer?

Der russische Angriff auf die Ukraine ist mehr als ein militärischer Konflikt, es ist auch ein IT- und Propagandakrieg. Beides kommt in einer aktuellen Diskussion zur Sichtbarkeit von russischen Militärbasen zusammen. Denn diese sind und waren(?) auf Google Maps frei sichtbar.
19.04.2022  17:30 Uhr
Google betreibt mit Maps und Earth zwei überaus beliebte Dienste, diese setzen vor allem auf Satellitenaufnahmen. Dieses Material ist aber teilweise sensibel und so ist es nicht verwunderlich, dass militärische Einrichtungen oftmals unkenntlich gemacht werden. Doch aktuell wird diskutiert oder spekuliert, ob Google von sich aus die Verpixelung russischer Militäreinrichtungen deaktiviert hat. Denn seit kurzem, so schreibt jedenfalls das Social-Media-Team der ukrainischen Streitkräfte auf Twitter, habe der Suchmaschineriese den "Zugang zu militärischen und strategischen Einrichtungen" geöffnet: "Jetzt kann jeder eine Vielzahl russischer Trägerraketen, Interkontinentalraketenminen, Kommandoposten und geheime Deponien mit einer Auflösung von etwa 0,5 Metern pro Pixel sehen." Update 20.04.: Das Twitter-Konto ist mittlerweile gesperrt worden.

Die Ukrainian Armed Forces posteten auch gleich mehrere Screenshots, diese haben Twitter-Nutzer auch umgehend identifiziert: Die zeigen u. a. den russischen Militärflughafen in Lipetsk, teilweise zerlegte MiG-31(-Attrappen?). Es gibt außerdem Aufnahmen eines oder mehrerer Häfen, diese konnten aber bisher nicht eindeutig identifiziert werden.

Google dementiert Änderungen

Diese angebliche "Freischaltung" seitens Google hat sogleich eine Diskussion ausgelöst, wie weit sich Unternehmen in Kriege einmischen dürfen. Allerdings hat Google gegenüber Ars Technica ausrichten lassen, dass man gar nichts geändert habe und meint damit im Wesentlichen, dass diese Basen schon zuvor unverpixelt zu sehen waren. Ars Technica spekuliert deshalb, dass womöglich erst jetzt jemand genauer hingesehen hat.
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