Die Anderen sind schon weg
Sollte sich das chinesische Unternehmen nicht daran halten und weiterhin entsprechende Produkte nach Russland liefern, müsste es damit rechnen, dass das angespannte Verhältnis zur US-Regierung noch schwieriger wird als ohnehin schon. Im schlimmsten Fall liefe man Gefahr, die Genehmigungen für den Einkauf der fraglichen Chips zu verlieren, was dann weite Teile des Geschäfts zum Erliegen brächte.Huawei-Technik ist in Russland die Grundlage für 30 bis 40 Prozent der Mobilfunk-Basisstationen. Das klingt danach, als wäre der Ausfall zu verschmerzen. Doch sind eben mit Ericsson und auch Nokia die beiden anderen großen Lieferanten schon weg. Damit ist an Reparaturen bei defekten Systemen demnächst nicht mehr zu denken, ganz zu Schweigen von einem weiteren Ausbau der Netze. Die russischen Netzbetreiber geben zwar an, vorsorglich schonmal einiges auf Lager gepackt zu haben, in welchem Umfang ist allerdings unklar. Übermäßig viel dürfte es letztlich auch nicht sein, da die Netzwerkausrüster gut ausgelastet sind und nicht kurzfristig größere Zusatzlieferungen stemmen können.