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Russland bekommt keine Mobilfunk-Technik mehr - Huawei ist auch weg

Russland verliert an immer mehr Stellen den Hand­lungs­spiel­raum. Auch bei den Mobilfunknetzen bekommt das Land ein Problem - denn auch der chinesische Ausrüster Huawei zieht sich zurück, womit dann erst einmal kein An­bie­ter von Anlagen mehr verbleibt.
13.04.2022  07:37 Uhr
Die meisten russischen Beschäftigten hat Huawei erst einmal für einen Monat in den Urlaub geschickt, nachdem man alle Aufträge russischer Netzbetreiber gecancelt hatte. Darüber hinaus hat der Konzern alle chinesischen Beschäftigten, die in Russland eingesetzt wurden, in die Heimat zurückbeordert. Das geht aus einem Bericht der russischen Niederlassung des Magazins Forbes hervor. Hintergrund dessen sind die umfassenden Sanktionen, die aufgrund des Angriffs gegen die Ukraine gegen das russische Regime verhängt wurden. China trägt das Embargo offiziell zwar nicht mit, allerdings gelten die Sanktionsbestimmungen der USA beispielsweise auch für Komponenten, die in Übersee verbaut werden - wie beispielsweise Chips mit Architekturen von US-Produzenten, die in den Mobilfunk-Systemen Huaweis verbaut sind.

Die Anderen sind schon weg

Sollte sich das chinesische Unternehmen nicht daran halten und weiterhin entsprechende Produkte nach Russland liefern, müsste es damit rechnen, dass das angespannte Verhältnis zur US-Regierung noch schwieriger wird als ohnehin schon. Im schlimmsten Fall liefe man Gefahr, die Genehmigungen für den Einkauf der fraglichen Chips zu verlieren, was dann weite Teile des Geschäfts zum Erliegen brächte.

Huawei-Technik ist in Russland die Grundlage für 30 bis 40 Prozent der Mobilfunk-Basisstationen. Das klingt danach, als wäre der Ausfall zu verschmerzen. Doch sind eben mit Ericsson und auch Nokia die beiden anderen großen Lieferanten schon weg. Damit ist an Reparaturen bei defekten Systemen demnächst nicht mehr zu denken, ganz zu Schweigen von einem weiteren Ausbau der Netze. Die russischen Netzbetreiber geben zwar an, vorsorglich schonmal einiges auf Lager gepackt zu haben, in welchem Umfang ist allerdings unklar. Übermäßig viel dürfte es letztlich auch nicht sein, da die Netzwerkausrüster gut ausgelastet sind und nicht kurzfristig größere Zusatzlieferungen stemmen können.

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