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Kostenloser ÖPNV:
Fake-Seite verbreitet sich in sozialen Netzwerken

Nachdem die Regierungskoalition vor kurzem angekündigt hatte, mehrere Monate lang kostengünstige ÖPNV-Tickets bereitstellen zu wollen, ist nun eine echt wirkende Aktion für komplett kostenlosen Nahverkehr im Netz aufgetaucht. Es handelt sich jedoch um eine Fake-Kampagne.
Ebusco
03.04.2022  22:26 Uhr
Die Seite lässt sich unter der Adresse "deutschland-faehrt-gratis.de" finden und hat sich heute in sozialen Netzwerken und Messengern verbreitet. Auf der Seite wird eine Aktion beworben, dass vom 4. April bis zum 4. Juli 2022, also in den nächsten drei Monaten, gratis durch Deutschland gefahren werden kann. Die Kampagne macht auf den ersten Blick einen seriösen Eindruck und enthält neben den angeblichen Konditionen und Kooperationspartnern auch Statements von Politikern. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz haben inzwischen aber bestätigt, dass es sich nicht um eine offizielle Seite, sondern nur um eine Fake-Aktion handelt.
Deutschland fährt gratis
Das unten eingefügte 'ZDF Magazin Royale'-Logo enttarnt die Seite als Fake-Kampagne

Das Angebot verwendet den Hashtag "#nochbesserweiter" und orientiert sich an der im vergangenen Jahr tatsächlich gestarteten #besserweiter-Aktion. Damals hatten die meisten Besitzer eines Nahverkehrs-Abos die Option, mit ihrem Ticket durch die gesamte Republik zu fahren. Für die neue Kampagne soll jedoch eine kostenlose Fahrkarte, die es angeblich ausschließlich am Schalter gibt, vorausgesetzt werden. Anscheinend möchte der Ersteller der Fake-Kampagne dafür sorgen, dass sich in den kommenden Tagen zahlreiche Menschen in DB-Verkaufsstellen einfinden, um Gratis-Tickets anzufordern.

Fake-Kampagne vermutlich von Jan Böhmermann

Im Impressum der Seite wird die "Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld UE GmbH" genannt. Dabei handelt es sich um die Firma hinter dem von Jan Böhmermann geführten ZDF Magazin Royale. Außerdem ist das Logo der Late-Night-Show auch im unteren Bereich der Seite zu finden. Es wäre also denkbar, dass der Satiriker Jan Böhmermann erneut zugeschlagen hat und hinter der Fake-Aktion steckt. Natürlich ist es möglich, dass der Urheber der Kampagne die Angaben ebenfalls nur übernommen hat und lediglich Verwirrung stiften möchte.
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