Im Zuge des Activision Blizzard-Skandals, bei dem es um die Belästigung sowie Benachteiligung von Frauen ging, hat sich dort eine Gewerkschaftsbewegung formiert. Der Spiele-Publisher selbst hat bisher alles versucht, diese zu verhindern. Microsoft schließt sich dem jedoch nicht an.
Es waren und sind bei Activision Blizzard turbulente Zeiten. Denn Mitte 2021 kam heraus, dass beim bekannten Spiele-Publisher viele Jahre lang eine besonders toxische Arbeitsatmosphäre geherrscht hat. Diese betraf vor allem Frauen, aber nicht nur. Im Zuge des Auffliegens des Skandals haben Mitarbeiter die Game Workers Alliance gegründet. Doch solche gewerkschaftlichen Bemühungen haben nicht den Segen von Activision Blizzard: Bei US-Unternehmen ist das so genannte Union Busting, also das aktive Verhindern von Gewerkschaften, nicht ungewöhnlich.
Doch vor einigen Tagen haben sich 15 Raven Software-Mitarbeiter in einem Brief an Microsoft-CEO Satya Nadella gewandt und haben diesen gebeten, ihre Bemühungen zu unterstützen. Nadella sollte Activision Blizzard, das von Microsoft übernommen werden soll, ermutigen, die Game Workers Alliance anzuerkennen.
Microsoft unterstützt die Bemühungen indirekt
Und dieser Brief war auch durchaus von Erfolg gekrönt. Denn gegenüber der Washington Post teilte Lisa Tanzi, Corporate Vice President und Justiziarin von Microsoft, mit, dass man den Bemühungen der Activision Blizzard-Mitarbeiter keine Steine in den Weg legen werde: "Microsoft respektiert das Recht der Mitarbeiter von Activision Blizzard, selbst zu entscheiden, ob sie von einer Gewerkschaft vertreten werden wollen, und wir werden diese Entscheidung anerkennen."
Das ist zwar vielleicht nicht der proaktive Aufruf des Microsoft-Chefs, den die Unterzeichner des Aufrufs gefordert haben, aber das war auch nicht zu erwarten. Eine Versicherung, das Microsoft die Bildung einer Gewerkschaft akzeptieren und respektieren wird, ist für die Game Workers Alliance ein großer Erfolg.