Ein japanisches Startup will es ermöglichen, dass Nutzer einer Metaverse-Umgebung auch Schmerzen spüren können. Aus Sicht des Gründers soll das Nutzungserlebnis auf diese Weise deutlich dichter an die Realität herankommen als bisher.
"Das Gefühl des Schmerzes ermöglicht es uns, die Welt des Metaversums in eine reale Welt zu verwandeln, mit einem verstärkten Gefühl der Präsenz und des Eintauchens", sagte Emi Tamaki, Chefin des Unternehmens H2L, gegenüber der britischen Wirtschaftszeitung Financial Times. Da es aber sicher auch Nutzer gibt, bei denen ein ordentliches Schmerzerlebnis nicht ganz oben auf der Wunschliste steht, will man auch andere Eindrücke umsetzen.
Mit einer etwas feineren Abstimmung der Reize soll es auch möglich werden, den Eindruck von Gewicht und Widerstand zu simulieren. Die dafür nötigen Reize sollen allesamt über ein simples Armband an den Körper des Nutzers übermittelt werden. Die so übermittelten Signale bleiben somit natürlich erst einmal auf einen begrenzten Körperbereich beschränkt.
Große Pläne
Allerdings hat man bei H2L natürlich größere Pläne. Binnen der kommenden zehn Jahre will Tamaki die Technologie so weiterentwickeln, dass man Nutzer quasi komplett aus ihrer realen Welt herauslösen und ihnen vollständige Sinneseindrücke in einer virtuellen Umgebung bieten kann. Finanzielle Unterstützung bekommt sie für diese Arbeit unter anderem vom Elektronikkonzern Sony.
Die Idee für die Entwicklung des haptischen Wearables kam ihr dem Bericht zufolge, nachdem sie im späten Teenageralter aufgrund eines angeborenen Herzfehlers eine Nahtoderfahrung gemacht hatte. "Mir wurde klar, dass das Leben kostbar ist, und so beschloss ich, an einem neuen Gebiet zu arbeiten, das ich unbedingt erforschen wollte, da es zu dieser Zeit niemanden gab, der daran forschte", erklärte Tamaki.