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Wegfall des Corona-Schutzes: DGB-Chef fordert Homeoffice-Pflicht

Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) plädiert dafür, wenigstens die Homeoffice-Pflicht beizubehalten. Denn die faktische Abschaffung von Infektionsschutz-Regelungen mitten in einer Pandemie sei "keine gute Entscheidung".
21.03.2022  16:33 Uhr
"Wir haben Rekord-Inzidenzen, und im Herbst kann sich die Lage noch einmal verschlechtern", sagte Reiner Hoffmann gegenüber der Funke-Mediengruppe. Und in dieser Situation werden nahezu alle Maßnahmen, die insbesondere auch die vulnerablen Mitglieder der Gesellschaft schützten, beseitigt. Angesichts dessen will der oberste Vertreter der Arbeitnehmer in Deutschland wenigstens erreichen, dass Beschäftigte dort, wo es geht, geschützt sein können. "Wir dürfen nicht riskieren, dass der Arbeitsplatz wieder zu einem Infektionsherd wird", führte Hoffmann aus. Lobend verwies er auf die vielen Unternehmen, die an ihren Homeoffice-Regelungen auch weiterhin festhalten wollen. Dies erfolgt hier teils auch auf der Grundlage entsprechender Betriebsvereinbarungen. "Leider gibt es auch Unternehmen, die Homeoffice partout nicht wollen. Deshalb brauchen wir die Verpflichtung", führte er weiter aus.

Mehr Tests bitte

Letztlich dürften aus seiner Sicht auch die Unternehmen wenig Interesse daran haben, dass die Lage sich weiter verschärft. Denn dann würden sich noch mehr Beschäftigte infizieren und wären in vielen Fällen über zehn Tage und teils auch noch sehr viel länger krankgeschrieben.

Wenig begeistert zeigte sich der DGB-Chef außerdem über die neue Test-Regelung. "Ich halte die neue Test-Regelung für abstrus: Die Arbeitnehmer sollen nur noch einen Test in der Woche kostenfrei bekommen - und auch nur dann, wenn die Infektionslage in der entsprechenden Region besonders hoch ist. Das ist Unfug!", sagte er. Dem stehen Unternehmer gegenüber, die schon aus Eigeninteresse tägliche Tests ermöglichen und ihren Mitarbeitern empfehlen, diese Option auch zu nutzen.

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