Nokia-Smartphones: Warum HMD keine neuen High-End-Geräte plant

Roland Quandt, 07.03.2022 17:39 Uhr 5 Kommentare
Der finnische Anbieter HMD Global hat deutlich gemacht, dass das Unternehmen unter der Marke Nokia vorerst keine neuen Flaggschiff-Smart­phones anbieten will. Ein teures High-End-Gerät ergebe für HMD/Nokia derzeit keinen Sinn, heißt es. Wie Adam Ferguson, der als Head of Product Marketing für die weltweite Vermarktung der Nokia-Smartphones von HMD zuständig ist, anlässlich des Mobile World Congress 2022 gegenüber den Kollegen von Android Authority verlauten ließ, hat man derzeit kein Interesse daran, mit Apple, Samsung, Xiaomi & Co in der Oberklasse mitzuspielen.

Kein Bedarf, sich weiter am Spec-Krieg der großen Hersteller zu beteiligen

Man wolle sich nicht an einem "riesigen Wettlauf um Spezifikationen mit anderen Wettbewerbern" beteiligen, sondern lieber "für etwas ganz anderes stehen", so Ferguson weiter. Damit macht der Marketing-Manager die Hoffnung mancher Fans der Marke Nokia auf ein bald startendes High-End-Modell als eine Art Nachfolger des Nokia 8 oder Nokia 9 sowie früherer Topmodelle wie dem noch mit Windows Phone ausgerüsteten Lumia 1020 praktisch hinfällig.

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HMD Global konzentriert sich nach eigenen Angaben vorerst auf den Bau von guten Feature-Phones sowie ordentlichen Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones auf Basis von Android. Die Hardware soll dabei mehrere Jahre durchhalten, mehrere Tage Akkulaufzeit bieten und gleichzeitig auch noch günstig zu haben sein. Geräte der Marke Nokia sollen außerdem in den USA im Prepaid-Markt bis Ende des Jahres führend sein.

Ferguson zufolge will man so eine stabile Basis für zukünftige Geschäfte schaffen, das Kerngeschäft stärken und weiter vor allem Wert darauf legen, die Profitabilität des Unternehmens zu sichern. HMD Global arbeitet seit mittlerweile 1,5 Jahren gewinnbringend. Im Jahresvergleich stieg die Zahl der verkauften Geräte zuletzt etwas, zumal man sich von einem massiven Einbruch im letzten und vorletzten Jahr erholen muss.

Flaggschiff-Modelle spielen dabei zunächst keine Rolle, weil der Markt hart umkämpft ist und die Geräte angeblich keine großen Margen abwerfen. Letztlich dürfte es HMD aber auch einfach an Ressourcen für die Arbeit an High-Spec-Hardware mangeln. Vorerst konzentriert sich HMD also darauf, einfach mit seinen Geräten Geld zu verdienen, bevor man ein erneutes Aussterben von Nokia-gebrandeten Endgeräten riskiert.
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