Kein Ausbau mehr machbar
Und unabhängig von den Geräteklassen kommt es auch noch darauf an, wer die Bestellungen aufgegeben hat. Einzelhandels-Zulieferer werden so beispielsweise noch Notebooks und Smartphones bekommen, große Unternehmen anderer Wirtschaftszweige und staatliche Stellen werden hingegen nicht bedient. Diese können zwar ihre Produkte notfalls auch im herkömmlichen Handel kaufen, was aber komplizierter und mit geringeren Support-Leistungen verbunden ist.Russland versucht seit einiger Zeit die Unabhängigkeit vom Westen auch bei Chips zu erreichen. So gibt es hier unter anderem den MCST Elbrus-8C-Prozessor, der für den Einsatz in Servern vorgesehen ist. Allerdings ist dieser im Vergleich zu aktuellen Produkten von Intel oder AMD nicht besonders leistungsfähig. Insofern muss die russische Wirtschaft sich darauf einstellen, auf bessere IT-Systeme erst einmal verzichten zu müssen. Cloud-Datenzentren können so nicht ausgebaut und Supercomputer nicht in Betrieb genommen werden.
Auch sonst ist das Land mindestens von der Spitze des Halbleiter-Marktes abgeschnitten. Denn auch TSMC liefert nicht mehr nach Russland und bei Samsung wird es nicht anders aussehen, nachdem die südkoreanische Regierung ebenfalls verkündete, sich an den internationalen Sanktionen vollumfänglich zu beteiligen.