Am Montag will die Mobilfunkbranche nach Corona-bedingten Ausfällen endlich wieder auf einer Messe zusammenkommen. Doch nun sorgt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine für Zündstoff - und die Veranstalter reagieren.
Der weltweite Mobilfunk-Branchenverband GSMA, von dem der
Mobile World Congress (MWC) in Barcelona organisiert wird, hat die russische Delegation kurzerhand ausgeladen. Den eigentlich fest eingeplanten russischen Pavillon wird es nicht geben. Auf diesem sind normalerweise verschiedene Unternehmen des Landes zusammengefasst. Zu größeren Unternehmen, die mit eigenen Ständen auf der Messe präsent sind, gibt es hingegen noch keine Informationen.
"Der MWC ist eine verbindende Veranstaltung mit der Vision, das mobile Ökosystem zu versammeln, um Wege und Mittel zu finden, wie die Konnektivität den Menschen, der Industrie und der Gesellschaft zum Erfolg verhelfen kann", heißt es in einer Stellungnahme der GSMA. Dieses Selbstverständnis steht eher nicht im Einklang damit, dass ein Staat einen Eroberungskrieg gegen ein anderes Land führt.
Sanktionen kommen
Seitens der GSMA geht man darüber hinaus davon aus, dass es recht zügig staatliche Sanktionen und andere Maßnahmen gegen Russland geben wird. Hier müsste man wahrscheinlich damit rechnen, dass man dann die russische Delegation während der Messe von der Veranstaltung verweisen müsste. "Die Sicherheitsvorkehrungen für die Veranstaltung werden ständig überprüft und entsprechend den neuen Informationen angepasst", hieß es außerdem.
Weiterhin wäre der Besuch des MWC für russische Unternehmen ohnehin nur bedingt sinnvoll. Denn insbesondere die Anbieter aus den westlichen Staaten werden in der nächsten Zeit ohnehin kaum eines ihrer High Tech-Produkte nach Russland exportieren dürfen. Denn Kommunikationstechnik unterliegt dem Embargo, das derzeit eingerichtet wird.