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Smartphones: MediaTek & Qualcomm fahren 4G-Chipfertigung zurück

In diesem Jahr werden wahrscheinlich erstmals mehr 5G-fähige Smartphones verkauft als Modelle, die nur maximal 4G-Netze unterstützen. Einer der Gründe dafür liegt darin, dass die Chiphersteller Qualcomm und MediaTek immer weniger Prozessoren ohne 5G-Modem ausliefern wollen.
Vodafone
17.02.2022  18:04 Uhr
Laut einem Bericht des taiwanischen Branchendiensts DigiTimes haben die beiden größten Hersteller von Smartphone-Plattformen begonnen, den Anteil von ausschließlich 4G-fähigen Prozessoren zu senken. Sowohl der nach Stückzahlen führende Anbieter MediaTek, als auch der wichtigste Konkurrent Qualcomm werden daher immer weniger Chips für Geräte ohne 5G-Support ausliefern, heißt es.

Chinesischer Hersteller springt die Lücke

Bei MediaTek erfolge seit einigen Monaten eine Umstellung, durch die mehr Personal und Ressourcen für 5G-fähige Chips eingesetzt werden, die in Smartphones und anderen Geräten zum Einsatz kommen sollen. Qualcomm gehe derzeit einen ähnlichen Weg, weshalb schon im ersten Quartal rund 10 Prozent weniger 4G-fähige SoCs ausgeliefert werden sollen, heißt es weiter.

MediaTek konzentriert sich dem Bericht zufolge zunehmend auf High-End-Varianten seiner nur 4G-fähigen Prozessoren, geht aber von einem langsameren Rückgang der Stückzahlen aus. Vorläufig dürfte der chinesische Anbieter UniSoC Technologies einen Teil der schwindenden Stückzahlen von 4G-SoCs von Qualcomm und MediaTek abfangen und einen größeren Marktanteil in diesem Bereich beanspruchen.

Für das Gesamtjahr 2022 erwarten Marktbeobachter, dass rund 700 Millionen 5G-Smartphones ausgeliefert werden. Dies würde rund 50 bis 60 Prozent aller Geräte entsprechen, so dass der Schwerpunkt schon in diesem Jahr erstmals in Richtung von 5G-Modellen tendieren dürfte. Gerätehersteller wie Xiaomi, Oppo und Transsion versuchen mit ihren nur 4G-fähigen Geräten auch weiterhin Märkte in Osteuropa, Lateinamerika, Südostasien und Afrika zu bedienen.

Insgesamt gehen die Quellen aus der Industrie davon aus, dass die Zahl der 4G-fähigen Smartphones weiter hoch bleibt, so dass es durch den Wegfall der Chips von Qualcomm und MediaTek unter Umständen sogar zu Engpässen bei deren Verfügbarkeit kommen könnte. Der Marktschwerpunkt verschiebt sich also wohl nur langsam weiter in Richtung von 5G-fähigen Modellen.
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