Ungewohnte Auszeit im Fürstentum Andorra: Der kleine Stadtstaat zwischen Frankreich und Spanien war in den letzten Tagen immer wieder vom Internet ausgeschlossen. Weder DSL noch Mobilfunk waren nutzbar - dahintersteckt ein DDoS-Angriff.
Die Geschichte ist ein wenig kurios, denn es gibt bisher noch nicht viele gesicherte Erkenntnisse. Ein paar Details findet man unter anderem im Online-Magazin Toms Hardware.
Klar ist: In Andorra wurde ein auf mehrere Tage angesetztes Twitch-Gaming-Turnier abgehalten. Rund 150 Minecraft-Spieler hatten sich zusammengefunden, um gegeneinander um ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro zu spielen. Doch einige der Spieler mussten aufgrund von Internetausfällen aufgeben.
Ebenso klar ist, dass es gezielte Angriffe auf den einzigen Internetanbieter im Fürstentum Andorra gab. Der Platzhirsch Andorra Telecom meldete, dass das Unternehmen in den vergangene Tagen wiederholt Opfer von DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service) wurde. Die DDoS-Angriffe ereigneten sich während des "SquidCraft"- Games-Turniers in Minecraft, einem der erfolgreichsten Twitch Rivals-Turniere, die jemals übertragen wurden.
Wie es in dem Bericht von Toms Hardware heißt, hatte ganz Andorra nach Beginn der DDoS-Attacken über eine halbe Stunde lang gar keine Internetverbindung. Darauf folgten nun Tage mit extremen Problemen bei der Verbindung. Das gilt sowohl für DSL als auch für Mobilfunk. Mindestens acht andorranische Streamer wurden nach dem zweiten Tag der Angriffe wegen wiederholter Verbindungsabbrüche aus dem Twitch-Turnier ausgeschlossen. Es besteht der Verdacht, dass die Täter die DDoS-Angriffe auf Andorra Telecom geplant haben, um gezielt Teilnehmer um ihre Chance auf den 100.000-Dollar-Gewinn zu bringen.
So etwas wie eine Bekenner-Botschaft gibt es aber bisher nicht, daher sind die Hintergründe derzeit noch reine Spekulationen.