Google hat in der Vergangenheit immer gern mit den Erfolgen seiner KI-Forschung Werbung für sich gemacht - zuletzt zeigt sich aber immer wieder, dass der Konzern die Technologie längst nicht so gut im Griff hat, wie es den Anschein machte.
Es sieht so aus, als hätte man gut funktionierende Projekte gern und in großem Stil der Öffentlichkeit präsentiert, während diverse Misserfolge unter den Tisch gekehrt wurden. Nun, da immer mehr Systeme in der Praxis eingesetzt werden, lassen sich die Probleme allerdings nicht mehr so einfach verbergen. Gerade erst spielten die Bildverbesserungs-KIs in Smartphones verrückt und veränderten die Inhalte von QR-Codes, nun werden recht waghalsige Behauptungen über vermeintliche Urheberrechtsverletzungen produziert.
Betroffen hiervon ist der Online-Speicher Google Drive. Wenn Nutzer hier Daten hochladen, werden diese automatisch gescannt und einer Bewertung hinsichtlich des Copyrights unterzogen. Auf diese Weise sollen letztlich Missbrauchs-Vermeidungs-Regelungen technisch umgesetzt werden: Urheberrechtlich geschützte Inhalte können User zwar für die eigene Nutzung und die Synchronisation zwischen ihren Geräten hochladen, es ist aber nicht möglich, diese für den Download durch andere Anwender freizugeben.
Was ist das für 1 KI?
Der KI-Roboter schießt hier aber regelmäßig übers Ziel hinaus und kennzeichnet Inhalte, die garantiert kein Risiko für Urheberrechtsverletzungen entstehen lassen. So wurde beispielsweise die Datei output04.txt mit einem Copyright-Flag versehen, deren Inhalt lediglich aus einer einzelnen Ziffer "1" bestand. Diese dürfte natürlich in sehr vielen urheberrechtlich geschützten Werken vorkommen, schützenswert wäre sie allerdings nicht.
Wie genau es dazu kommt, dass die KI solche fehlerhaften Einstufungen vornimmt, lässt sich nicht nachvollziehen. Denn es gibt keinen Code und keine Abgleichs-Datenbank, in der die zu schützenden Inhalte vorliegen. Vielmehr lernt der Algorithmus selbstständig anhand umfangreicher Trainings-Daten für seine Aufgabe und stellt anschließend eine Blackbox dar, bei der sich nur erkennen lässt, dass etwas falsch läuft, wenn die Fehler in der Praxis auffallen. Es ist allerdings nicht gerade einfach, die Fehler an die zuständigen Stellen Google zu melden. Denn eine solche Benachrichtigungs-Funktion gibt es schlicht nicht.