Der Cloud-Dienst Google Drive verfügt über ein automatisches System, das urheberrechtlich geschützte Dateien erkennen und sperren soll. In einigen Fällen scheint der Algorithmus jedoch nicht richtig zu funktionieren. So wurden Dateien gesperrt, die lediglich eine Ziffer beinhalten.
Das Erkennungs-System soll verhindern, dass Nutzer urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Musik und Videos hochladen und anschließend mit anderen Nutzern teilen. Der Twitter-Nutzerin Dr. Emily Dolson ist allerdings aufgefallen, dass manche Dateien fälschlicherweise markiert werden. Sie hatte ein "output04.txt" genanntes Textdokument, das ausschließlich die Ziffer "1" enthielt, mit ihrem Drive-Account synchronisiert. Daraufhin kam eine Meldung zum Vorschein, dass die Datei gegen die Nutzungsbedingungen des Dienstes verstoßen würde und einige Funktionen in Bezug auf das Dokument eingeschränkt sein könnten.
Es ist grundsätzlich nicht möglich, Einspruch gegen die Entscheidungen des automatischen Systems einzulegen. Ein anderer Nutzer hat versucht, das Problem zu reproduzieren und eine Datei mit nur einer Ziffer hochzuladen. Das Textdokument wurde ebenfalls für einen Copyright-Verstoß gehalten. Auch Dateien mit weiteren Zahlen scheinen gesperrt zu werden. Neben der Ziffer "1" wurden laut Bleeping Computer auch die Zahlen 173, 174, 186, 266, 285, 302, 336, 451, 500 und 833 gesperrt. Der Forscher Dr. Chris Jefferson hat Dateien mit Nummern zwischen -1000 und 1000 generiert und auf Google Drive gespeichert.
Ursache für den Bug bleibt zunächst unbekannt
Bislang ist noch unklar, wodurch der Bug hervorgerufen wird und unter welchen Umständen der Fehler zum Vorschein kommt. Google hat bisher auch kein Statement zu dem Problem abgegeben. Es wäre denkbar, dass der Suchmaschinenkonzern demnächst Anpassungen an dem automatischen Erkennungs-System vornimmt und den Bug damit schnell beseitigt.