Wie Scinexx schreibt, hatte der Astronom Wynn Jacobson-Galán von der University of California in Berkeley und seine Kollegen das Pan-STARRS- und W. M. Keck-Teleskop auf Hawaii auf einen Roten Überriesen in der Galaxie NGC 5731 gerichtet. Der hatte sich mit extremer Helligkeit und der regelmäßigen Freisetzung großer Strahlungsmengen als guter Kandidat für einen baldigen Übergang zur Supernova angeboten. Im Beobachtungszeitraum von 130 Tagen konnten die Astronomen dann die spektakuläre wissenschaftliche Premiere feiern.
Instrument für die Beobachtung: Das W. M. Keck-Teleskop auf Hawaii
"Zum ersten Mal haben wir direkt dabei zugesehen, wie ein Roter Überriese explodiert!", zitiert Scinexx Jacobson-Galán. "Noch nie zuvor wurde die Aktivität eines solchen Riesensterns mitverfolgt, bevor er in einer Typ-II-Supernova explodierte. Das ist ein echter Durchbruch in unserem Wissen darüber, was massereiche Sterne in den letzten Augenblicken vor ihrem Tod tun."
Neuer Blick, neue Rätsel
Wie so oft bringt der geschärfte Blick auf das Phänomen für die Forscher viele Überraschungen und neue Rätsel mit sich. Im Fall des scheidenden Roten Überriesen war dieser wenige Tage vor seinem Übergang zur Supernova deutlich aktiver, als die Theorie und bisherige Beobachtungen das hatten vermuten lassen. "Beobachter und Theoretiker machen sich nun gemeinsam daran, das Rätsel um die finalen Momente im Leben massereicher Sterne zu lösen", so das Forscherteam.Supernovae sind im kosmischen Maßstab "Alltag", in der Milchstraße kommt es statistisch in einem Jahrhundert aber nur zu rund zwei der gewaltigen Explosionen. Für die Untersuchung des Phänomens schauen Forscher deshalb fast ausschließlich in andere Galaxien, auf die wir einen ungetrübten Blick haben. Der große Wunsch der Forschergemeinde für die nächsten Jahre: Endlich eine Supernova in der "Nachbarschaft" beobachten.