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Northvolt: Erste komplett europäische Akkuzelle vom Band gelaufen

Noch vor dem Jahreswechsel konnte jetzt ein wichtiger Erfolg für die europäische Technologie-Branche verbucht werden: Beim schwedischen Unternehmen Northvolt lief die erste Lithium-Ionen-Zelle vom Band, die komplett in Europa entwickelt und produziert wurde.
30.12.2021  08:34 Uhr
"In der letzten Nacht wurde in der Gigafactory Northvolt Ett in Nordschweden die erste Batteriezelle zusammengebaut", teilte Northvolt gestern mit. Die Fabrik des Unternehmens im schwedischen Västerås sei damit die erste Produktionsanlage in Europa mit einer Zelle, die "vollständig von einem einheimischen europäischen Batterieunternehmen entworfen, entwickelt und in einer Gigafactory montiert wurde", so das Unternehmen weiter. Northvolt hat seit 2017 an dem Aufbau seiner Fertigung gearbeitet. Der Hersteller produziert hier ein selbstentwickeltes prismatisches Zellen-Modell, bei dem Anoden, Kathoden und Trennschichten in Form flächiger Folien übereinandergelegt und zusammengerollt werden. Ein Pressverfahren bringt es dann in eine Quaderform, durch die sie in ihr Gehäuse aus Metall oder Hardplastik passen. So lassen sie sich platzsparender verbauen als mit den üblichen zylindrischen Formen.

Zahlreiche Kunden schon vorhanden

Bisher wurden die meisten Akkuzellen, die von verschiedenen Unternehmen in Europa verbaut wurden, vornehmlich aus Asien importiert. Der Aufbau einer eigenen Industrie für die Zellfertigung wird seitens der EU-Kommission allerdings seit einiger Zeit massiv vorangetrieben, um Europa gerade in diesem grundlegenden Bereich unabhängiger zu machen. Mit der Elektrifizierung, die im Zuge der Energiewende nötig wird, will man so auch dann vorankommen, wenn der Nachschub an Batteriezellen aus Fernost mal ins Stocken gerät.

Northvolt will sein Werk in Västerås in der nächsten Zeit so weit ausbauen, dass Zellen mit einer Gesamtkapazität von 60 Gigawattstunden pro Jahr produziert werden können. Damit würde man dann unter anderem die bereits abgeschlossenen Verträge mit einem Finanzvolumen von rund 30 Milliarden Dollar erfüllen können, die man bisher mit diversen europäischen Autokonzernen wie BMW, Volkswagen, Volvo und Scania abschließen konnte. Ab dem kommenden Jahr will man diesen verschiedene Zelltypen liefern können.

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