Hessen wollte Teams aus Schulen verbannen, muss es nun weiternutzen
Behörden und Schulen gegen Microsoft: Das ist in Deutschland eine regelrecht unendliche Geschichte, denn immer wieder versuchen die offiziellen Stellen, die Software des Redmonder Konzerns loszuwerden. Der Erfolg ist begrenzt - aus unterschiedlichen Gründen.
Microsoft ist Marktführer in Sachen Office-Software, das gleichnamige Büro-Software-Paket gehört auch in vielen Behörden und Bildungseinrichtungen zum Standard. Doch viele misstrauen dem US-Konzern, ob zu Recht oder nicht, sei an dieser Stelle dahingestellt. Die Suche nach Alternativen erweist sich allerdings als schwierig, das sicherlich bekannteste Beispiel ist der gescheiterte Versuch der Stadt München, auf Linux und Co. umzustellen.
Nun gibt es die nächste (Nicht-)"Erfolgsgeschichte", nämlich eine Ausschreibung des hessischen Kultusministerium. Hessen wollte nämlich Anfang des Jahres Microsoft Teams und die Software anderer US-Anbieter aus den Klassenzimmern bzw. dem Distanzunterricht verbannen und durch eine Lösung ersetzen, die nach EU-Recht datenschutzkonform ist.
Wenn zwei sich streiten, freut sich Microsoft
Das sollte bis zum Start des neuen Schuljahres absolviert sein und zunächst lief alles nach Plan. Bei einer Ausschreibung wurde auch eine passende Lösung gefunden, doch dagegen klagte ein Konkurrent, und zwar erfolgreich. In einer nächsten Runde wollte der Anbieter, der den Auftrag ursprünglich erhalten hat, diese Entscheidung rückgängig machen, scheiterte nun aber vor dem Oberlandesgericht Frankfurt. Das hat allerdings zur Folge, dass das Vergabeverfahren wieder zurück auf Start und im Prinzip wiederholt werden muss.
Weitere Details zu dieser "peinlichen Posse" kann man im Blog Microsoft 365 für Lehrer nachlesen (via Dr. Windows). Das Ergebnis ist jedenfalls tatsächlich beschämend: Denn Folge ist nun, dass Microsoft Teams weitergenutzt werden muss, weil es ansonsten keine zugelassene oder etablierte Alternative gibt.