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Amazon gewinnt gegen E-Book-Piraten: Saftige Strafe in Millionenhöhe

Piraterie kann ein gutes Geschäft sein, vor allem dann, wenn man Copyright-Verstöße nicht aus Idealismus, sondern des Profits wegen macht. Es sei denn, man wird erwischt und/oder verklagt. Dann wird es teuer, so wie im Fall der Betreiber mehrerer E-Book-Piraterie-Seiten.
27.12.2021  11:42 Uhr
Amazon ist und bleibt der klare Marktführer im Geschäft mit E-Books: Man bietet mit den Kindle-Geräten nicht nur die populärsten Reader an, sondern stellt auch die mit Abstand wichtigste Distributionsplattform für digitale Bücher. Der Konzern aus Seattle möchte aber natürlich, dass das auch so bleibt und ging deshalb gemeinsam mit mehreren Verlagen und Autoren gegen Buchpiraten vor. Im Sommer des Vorjahres haben die Amazon Content Services mit Penguin Random House sowie prominenten Schriftstellern wie John Grisham und Lee Child mehrere E-Book-Seiten der Piraterie beschuldigt und verklagt. Wie TorrentFreak berichtet, operierten diese unter der "Kiss Library"-Marke, die Motivation der Verantwortlichen war dabei eindeutig der Profit. Denn die Bücher wurden dort nicht im Sinne von normalem Filesharing frei geteilt, sondern zu "unschlagbaren Preisen" verkauft.

Hauptverantwortlich dafür waren wohl zwei ukrainische Staatsbürger namens Rodion Vynnychenko und Artem Besshapochny. Eine einstweilige Verfügung gab es schnell, Geschäfte mit den beiden wurden kategorisch untersagt, darunter Dienstleistungen wie Zahlungsverkehr, Hosting, Suchmaschinen etc.

150.000 Dollar pro Verstoß

Das weitere Vorgehen war aber "frustrierend", wie Richterin Marsha J. Pechman einräumte. Denn man hatte es mit Beschuldigten zu tun, die ihre Identität mit viel Mühe verschleierten, dazu kommt ein kaputtes (ukrainisches) Rechtesystem. Auf Vorladungen in den USA sowie in der Ukraine reagierten die Beschuldigten nicht, letztlich wertete das Gericht das Nichterscheinen als Schuldeingeständnis.

Für Urheberrechtsverstöße in 52 Fällen wurde eine (maximale) Strafe und Schadenersatzzahlung in Höhe von insgesamt 7,8 Millionen Dollar ausgesprochen. Ob und wie die Kläger das Geld je sehen werden, ist aber freilich eine andere Sache.
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