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P50 Pocket: Huawei bringt erstes Flip-Foldable mit Snapdragon, ohne 5G

Huawei hat sein erstes eigenes Smartphone mit faltbarem Display im Flip-Format vorgestellt. Das Huawei P50 Pocket ist teurer als die Konkurrenz von Samsung, kann aber in Sachen Ausstattung mehr als mithalten. Es gibt sogar einen High-End-SoC von Qualcomm - allerdings ohne 5G.
Huawei
23.12.2021  15:28 Uhr
Das Huawei P50 Pocket ist nach einigen Versuchen, mit dem Mate X eine Alternative zu Samsungs Galaxy Z Fold-Reihe anzubieten, das erste Huawei-Smartphone mit faltbarem Display, das sich mit der vertikalen Orientierung an früheren Klapphandys und der Galaxy Z Flip-Serie orientiert. Huawei verbaut auf den ersten Blick durchaus attraktive Hardware, doch auch hier zeigen sich die massiven Auswirkungen des US-Embargos.
Huawei P50 Pocket
Das 6,9-Zoll-Display ist faltbar und unterstützt bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate

Größeres Falt-Display als bei Samsung

Das Display des P50 Pocket ist im ausgeklappten Zustand knapp 6,9 Zoll groß, das Smartphone selbst fällt also insgesamt etwas größer aus als das Z Flip von Marktführer Samsung. Das Panel bietet mit 2790x1188 Pixeln eine ungewöhnliche FHD+-Auflösung und unterstützt bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate. Das OLED-Panel ist natürlich flexibel und wird beim Zusammenklappen des P50 Pocket in einem relativ großen Bogen im Gehäuse gebogen, um eine Sicke oder gar Brüche an der Faltstelle zu vermeiden.

Huawei P50 Pocket
Das kleine Außendisplay soll allerhand Inhalte anzeigen können

Huawei verpasst dem P50 Pocket zudem ein äußeres Display, das von einer kleinen Smartwatch stammen könnte, ist es doch kreisrund und hat einen Durchmesser von 1,04 Zoll bei einer Auflösung von 340x340 Pixeln. Das Zusatzdisplay dient primär der Anzeige von Benachrichtigungen und als Sucher für Selbstporträts mit den Hauptkameras. Allerdings kann das Panel auch Navigations- und diverse weitere Informationen anzeigen.

Hyperspektrum-Kamera und diverse KI-Funktionen

Oberhalb des kleinen Zusatzdisplays sitzen die insgesamt drei Hauptkameras: der Hauptsensor nutzt eine Auflösung von 40 Megapixeln und bietet eine F/1.8-Blende. Ihm stellt Huawei eine Ultraweitwinkelkamera mit 13 Megapixeln zur Seite. Ein weiteres interessantes Feature ist der dritte Sensor, den Huawei als "Hyperspektrum"-Kamera bezeichnet.

Huawei P50 Pocket
Das P50 Pocket bringt gleich drei Kameras auf der Rückseite mit

Dabei handelt es sich um eine weitere 32-Megapixel-Kamera mit F/1.8-Blende, die wahrscheinlich Monochrom-Bilder aufnimmt und so in Verbindung mit einer neuen KI-basierten Bildverarbeitung für mehr Tiefeninformationen und kräftigere Farben sorgen soll. Die Frontkamera des Huawei P50 Pocket arbeitet mit knapp 11 Megapixeln und ist in einem kleinen Loch mittig unterhalb des oberen Bildschirmrands untergebracht.

Aktueller Snapdragon 888 unter der Haube - aber ohne 5G

Interessant wird es beim ersten Flip-Foldable von Huawei unter der Haube: statt des hauseigenen Kirin-SoCs verbaut Huawei einen aktuellen Qualcomm Snapdragon 888, also den Flaggschiff-Chip des US-Partners des Jahres 2021. Um damit allerdings nicht gegen das US-Embargo zu verstoßen, wird eine spezielle Variante des Chips verwendet, bei dem das 5G-Modem deaktiviert ist. Das P50 Pocket funkt somit maximal per LTE, kann also den neuesten Mobilfunkstandard nicht nutzen.

Huawei P50 Pocket

Der Top-SoC wird in Verbindung mit acht oder zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher verbaut, während der interne Flash-Speicher mit 256 oder 512 Gigabyte recht umfangreich ausfällt. Die besser ausgestatteten Varianten sind allerdings nur in der speziellen Design-Edition verfügbar, die sich Huawei natürlich auch fürstlich bezahlen lässt. Der zweiteilige Akku des Huawei ist insgesamt 4000mAh groß und kann per SuperCharge mit bis zu 40 Watt schnell geladen werden.

Als Betriebssystem dient das noch immer ohne Google Mobile Services verwendete sogenannte Huawei Harmony OS 2, bei dem die sogenannten Huawei Mobile Services zum Einsatz kommen. Statt des Google Play Store ist somit die Huawei AppGallery an Bord. Das Huawei P50 Pocket kommt zunächst nur in China auf den Markt, wo es zum Preis von umgerechnet gut 1230 Euro startet.

Wer die "Art"-Edition mit speziell gestalteter Rückseite und mehr Speicher wünscht, muss fast 1530 Euro ausgeben. Allein schon die für chinesische Verhältnisse sehr hohen Preise lassen vermuten, dass Huawei das P50 Pocket eher nicht nach Europa bringen dürfte - schließlich wäre man hierzulande bei diesen Kosten keineswegs mehr konkurrenzfähig.
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