2021 wird als zweites Pandemiejahr in die Geschichte eingehen, doch es gab auch andere beherrschende Themen. In der Gaming-Branche waren es Skandale, die Unternehmen wie Activision Blizzard erschüttert haben. Für den französischen Publisher Ubisoft hat das auch Folgen.
Ende des vergangenen Sommers platzte bei Activision Blizzard die Bombe, denn es wurde bekannt, dass beim umsatzstärksten Gaming-Unternehmen der Welt viele Jahre lang Belästigung und systemische Diskriminierung an der Tagesordnung standen. Doch es war nicht der erste Fall dieser Art, denn zuvor gab es ganz ähnliche Vorwürfe bei Ubisoft. Bereits Mitte 2020 wurde bekannt, dass Frauen immer wieder
sexuell belästigt und benachteiligt wurden.
Auch bei Ubisoft wurden die bekannt gewordenen Vorwürfe als Spitze des Eisberges gesehen, in den Monaten danach gab es entsprechend auch immer neuere Details dazu. Und das hat für die Macher von Spielen wie Far Cry,
Assassin's Creed und Watch Dogs auch Folgen. Denn wie
Axios berichtet, hat es in den vergangenen 18 Monaten eine beispiellose Kündigungswelle gegeben.
Ubisoft blutet aus
Gemeint sind hier allerdings Ubisoft-Mitarbeiter, die freiwillig gegangen sind, das wird intern "großer Exodus" genannt und als "aufgeschnittene Arterie" bezeichnet. Freilich ist die Arbeitsatmosphäre nicht der einzige Grund, warum sich Ubisoft-Mitarbeiter neue Jobs suchen.
Als Grund wird die pandemiebedingte Kündigungswelle angegeben, die viele Branchen betrifft: Viele Menschen haben die Corona-Krise zum Anlass genommen, sich etwa selbstständig zu machen. Andere wandern zu Startups ab, die besser zahlen - erst vor kurzem hat Ubisoft eine breit angelegte Gehaltserhöhung angekündigt, um nicht weitere frustrierte Entwickler zu verlieren.
Aber auch das Image spielt eine große Rolle. Ein ehemaliger Mitarbeiter sagt dazu gegenüber Axios: "Der Ruf des Unternehmens war nicht mehr zu ertragen. Es ist wirklich peinlich."