Der Automobilkonzern Volkswagen will in den
Batterien für seine Elektrofahrzeuge zukünftig auch Lithium aus deutscher Förderung nutzen. Dieses wird das Unternehmen aus dem Oberrheingraben beziehen, wo es bei der Geothermie-Nutzung abfällt.
Den Abbau des Lithiums hat die Vulcan Gruppe in Angriff genommen. VW hat mit dieser nun einen verbindlichen Abnahmevertrag unterzeichnet. Das ist in erster Linie ein wichtiger Schritt, um den Abbau im industriellen Maßstab erst einmal anzustoßen. Denn die Gewinnung des Metalls aus dem Wasser der Geothermie-Kraftwerke ist derzeit noch ein Pilotverfahren und es ist notwendig, dass eine entsprechende wirtschaftliche Perspektive besteht, um die nötigen Investitionen zu tätigen.
Der Beginn der kommerziellen Lieferung wurde nach Angaben Volkswagens auf das Jahr 2026 terminiert. Von da an will der Wolfsburger Konzern erst einmal über die folgenden fünf Jahre hinweg Lithium von der Vulcan Gruppe beziehen. Um welche Mengen es hier konkret geht, ist nicht bekannt gegeben worden.
Viel besser als Importe
Das Lithium aus dem Südwesten des Landes hat den Vorteil, dass es nahezu klimaneutral ist: Es wird aus Tiefenwasser herausgefiltert, das ohnehin durch die Geothermie-Kraftwerke fließt, die auch gleich die Energie für die Abscheidung bereitstellen. Und der Transportweg zur nächsten Batteriefabrik Volkswagens ist extrem viel kürzer als bei dem bisher in der deutschen Wirtschaft genutzten Lithium, das überwiegend aus Australien importiert wird.
Die Förderung des Rohstoffs wird seit einiger Zeit durch Forschungsarbeiten des Karlsruhe Institute of Technology (KIT) vorbereitet. Analysen ergaben, dass der Anteil bei bis zu 200 Milligramm pro Liter liegt. Die Forscher gehen davon aus, dass der gesamte Lithium-Bedarf der deutschen Wirtschaft bereits gedeckt werden könnte, wenn man alle Geothermie-Kraftwerke der Region mit den entsprechenden Abscheidungs-Anlagen ausstattet.
Siehe auch: KIT: Deutschland kann seinen Lithium-Bedarf aus Geothermie decken