Mehr Geld bringt in dieser Lage nichts, es schadet
Die Ampel-Regierung schreibt sich - wie alle Regierungen zuvor - die Digitalisierung des Landes groß auf die Fahnen. Eine der angekündigten Ideen: 10 Milliarden Euro weitere Fördergelder für den Ausbau des Glasfasernetzes. Mehr Geld, eine gute Sache? Der Branchenverband VATM findet in seiner Stellungnahme zum Koalitionsvertrag kein gutes Wort für diesen erneuten Geldregen.
Infografik Breitbandausbau: Das Glasfaserpotential wird nicht ausgeschöpft
Wie der Verband ausführt, machen gerade immer neue Förderprogramme den Gigabit-Ausbau in Deutschland zu einer noch zäheren Sache. Vielmehr sind es laut dem Verband "sehr aufwendige Markterkundungen und Förderverfahren", deren Auslösung dazu führt, dass entsprechende Fördersummen zu langsam oder gar nicht abfließen können. "Mehr Geld an der falschen Stelle löst nicht bestehende punktuelle Ausbauprobleme in Deutschland, sondern verschärft sie enorm", so das scharfe Fazit.
Das zeige sich auch in aktuellen Zahlen: Von 12 Milliarden Euro, die der Bund aktuell für den Glasfaserausbau bereitstellt, sind gerade einmal 3 Milliarden Euro abgerufen worden. Weitere 6 Milliarden sind durch Planung gebunden, die entsprechenden Bauvorhaben aber noch nicht durchgeführt. Außerdem liegen noch 3 Milliarden in dem Fördertopf, bei denen eine entsprechende Planung bisher wegen langer Vorverfahren überhaupt nicht möglich war.
Hemmschwellen abbauen unabdinglich
Zu guter Letzt legt der Verband dann noch den Finger direkt in die Wunde, die auch andere Experten als das schmerzlichste Problem erkannt haben: "Langwierige Genehmigungsverfahren, fehlende Digitalisierung und überlastete Bauämter, aber auch Skepsis gegenüber modernen Verlegetechniken sind die Probleme, die wir in Deutschland angehen müssen."Großer Internet-Vergleichs-Rechner