Microsoft droht offen
So haben wir erst gestern berichtet, dass PlayStation-Chef Jim Ryan eine verhältnismäßig scharf formulierte E-Mail an die Sony-Mitarbeiter verschickt hat. Nun folgte auch sein Microsoft-Gegenstück Phil Spencer, auch vom Xbox-Chef gibt es inzwischen eine Rundmail. Darin droht er Activision Blizzard de facto offen, die Geschäftsbeziehung zu überdenken, wenn keine nachhaltigen Folgen aus dem Skandal gezogen werden.Wie Bloomberg berichtet, will Spencer "alle Aspekte unserer Beziehung zu Activision Blizzard neu bewerten und laufend proaktive Anpassungen vornehmen". Der Chef der Gaming-Sparte von Microsoft weiter: "Diese Art von Verhalten hat in unserer Branche keinen Platz."
Erstaunlich ist, dass Spencer noch weiter geht als sein Sony-Kollege und tatsächliche Konsequenzen androht. Wie diese aussehen könnten, sagt der Microsoft-Manager nicht, klar ist aber, dass man damit den Druck auf Activision Blizzard und vor allem Bobby Kotick signifikant erhöht. Die Nachricht ist klar: Der Publisher muss nachhaltige Änderungen in der Unternehmenskultur umsetzen - und sollte sich wohl auch vom vielkritisierten CEO trennen.
Activision Blizzard selbst hat dazu auch schon reagiert, dieses Statement ist aber erwartungsgemäß ausweichend bzw. beschwichtigend: "Wir respektieren alle Rückmeldungen unserer geschätzten Partner und werden uns weiter mit ihnen austauschen. Wir haben in den letzten Wochen wichtige Änderungen vorgenommen und werden dies auch weiterhin tun. Wir arbeiten engagiert daran, unsere Kultur und unseren Arbeitsplatz sicher, vielfältig und integrativ zu gestalten. Wir wissen, dass dies Zeit braucht, aber wir werden nicht aufhören, bis wir den besten Arbeitsplatz für unser Team haben."