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Mondlandung: NASA ist viel zu optimistisch - 2025 quasi nicht schaffbar

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat die Dauer und die Kosten bis zu einer erneuten Landung von Menschen auf dem Mond nicht gerade realistisch dargestellt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der zuständigen Aufsichtsbehörde.
NASA
16.11.2021  12:41 Uhr
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte noch das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2024 zum Mond zurückzukehren. Allerdings dürfte dieser Termin ohnehin eher politischer Natur gewesen sein, da Trump wahrscheinlich hoffte, zu diesem Zeitpunkt noch als Staatschef im Weißen Haus zu sitzen. Hier war ohnehin fraglich, ob ein solcher Zeitplan zu halten gewesen wäre. Die NASA selbst hatte eine Landung kürzlich noch auf das Jahr 2025 als frühesten Termin verschoben. In einem Bericht des zuständigen Generalinspekteurs heißt es nun, dass selbst diese Planung viel zu ambitioniert ist und in der Praxis schlicht nicht funktionieren wird. Im besten Falle werde man demnach 2026 mit der Artemis-Mission auf dem Mond landen, wie aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht.

Apollo war teurer

Darüber hinaus laufen die Kosten auch immer weiter aus dem Ruder. Ursprünglich wurden einmal 35 Milliarden Dollar angesetzt, bis nach Jahrzehnten endlich wieder ein Mensch seinen Fuß auf den Boden des Mondes setzt. Inzwischen ist der Generalinspekteur der Ansicht, dass bis zum Jahr 2025 bereits mehr als 90 Milliarden Dollar geflossen sein werden. Allerdings ist dann eben noch kein Mensch unterwegs zum Mond.

Die Gründe für die Verzögerungen und Verteuerungen sind vielfältig. Unter anderem wurde das neue Launcher-System SLS nicht rechtzeitig fertig, so dass die ersten Flüge mit der Rakete erst im kommenden Jahr beginnen. Und die aus Kostengründen an SpaceX ausgelagerte Entwicklung des Lande-Systems ist von Konkurrenten der Firma angefochten worden. Und da die Arbeiten hier erst begonnen haben, ist noch völlig unklar, wie lange des am Ende dauern wird.

Allerdings sollte man bei der Bewertung der Entwicklung auch berücksichtigen, dass die ersten Mondlandungen im Rahmen des Apollo-Programms noch eine ganz andere Hausnummer waren. Hier könnte man eher davon ausgehen, dass die Artemis-Planungen anfangs völlig unterdimensioniert waren. Denn inflationsbereinigt kosteten die Mondlandungen der 1960er und 1970er Jahre rund 280 Milliarden Dollar.

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