Apple blitzt vor Gericht ab, muss externe Zahlungsoptionen zulassen

Witold Pryjda, 10.11.2021 12:35 Uhr 1 Kommentar
Epic Games hat sich im vergangenen Jahr mit Apple angelegt und konnte sich in einigen Teilen gegen den kalifornischen Tech-Giganten durchsetzen. Zu den Erfolgen zählt die Anordnung, dass Apple alternative Bezahloptionen zulassen muss. Und dabei bleibt es vorerst auch. Die Entscheidung des Gerichts zum Fall Epic gegen Apple ist vielschichtig, denn der Kläger hat in einigen Teilen gewonnen, in anderen Aspekten hingegen nicht. So wurde Epic beispielsweise zu Schadenersatz verdonnert. Ein Erfolg ist hingegen die Anordnung des Gerichts, dass der App Store-Betreiber es externen Entwicklern erlauben muss, die Nutzer auf andere Zahlungssysteme hinzuweisen.

Letzteres passt Apple aber natürlich nicht und erwartungsgemäß ging der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino in Berufung. Doch Richterin Yvonne Gonzalez Rogers schmetterte den Apple-Antrag auf eine Verschiebung ab (via The Verge): Denn dieser "beruht auf einer selektiven Auslegung der Erkenntnisse des Gerichts und ignoriert alle Feststellungen, die die einstweilige Verfügung stützen".

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Apple will mehr Zeit, aber zu viel, so das Gericht

Apple argumentierte unter anderem, dass man mehr Zeit benötige, um die dazugehörigen Richtlinien neu zu schreiben. Apples Anwälte meinten bei der Anhörung, dass dies das erste Mal sein werde, dass das Unternehmen "Live-Links in einer App für digitale Inhalte" zulässt: "Es wird Monate dauern, bis die technischen, wirtschaftlichen, geschäftlichen und anderen Fragen geklärt sind", so Apple-Anwalt Mark Perry.

Perry weiter: "Es ist außerordentlich kompliziert. Es muss Leit- und Richtlinien geben, um Kinder zu schützen, um Entwickler zu schützen, um Verbraucher zu schützen, um Apple zu schützen. Und sie müssen in Richtlinien gefasst werden, die erklärt, durchgesetzt und angewendet werden können."

Apple wollte eine Verschiebung auf unbestimmte Dauer erreichen und nicht bloß etwas mehr Zeit, um die erwähnten Punkte umsetzen zu können. Die Richterin teilte Apple auch klar mit, was sie davon hält: "Sie haben nicht um eine zusätzliche Frist gebeten. Sie haben um eine einstweilige Verfügung gebeten, die tatsächlich Jahre dauern würde." Gonzalez Rogers bestätigte ihre ursprüngliche Anordnung und das bedeutet, dass Apple bis zum 9. Dezember Zeit hat, um das Urteil umzusetzen - Berufung oder nicht.

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