Neue MacBook Pros zeigen: Apple ist ohne Jony Ive besser geworden

Christian Kahle, 22.10.2021 16:26 Uhr 11 Kommentare
Der Computerkonzern Apple profitiert keineswegs nur von seiner Entscheidung, bei Notebooks und Desktops auf die neue, selbst entwickelte SoC-Plattform umzusteigen. Auch der Weggang Jony Ives wirkt sich sehr positiv auf die neuen Produkte aus. Der ehemalige Design-Chef hat lange Zeit wichtige Impulse gesetzt. Allerdings hat der Industrie-Designer nach Auffassung des Bloomberg-Kollegen Alex Webb zunehmend die Balance aus dem Blick verloren und verschob den Schwerpunkt immer weiter in Richtung Design. Eines der herausstechendsten Beispiele hierfür war die frühere Siri Remote für den Apple TV, die von den Nutzern häufig falsch herum gehalten wurde.

Der Design-Papst Dieter Rams, der als Ives großes Vorbild galt, hatte einst verschiedene Design-Prinzipien aufgestellt. Laut Webb verfolgte der ehemalige Design-Chef hier zunehmend den dritten Punkt: Gutes Design ist ästhetisch. Unterdessen vernachlässigte er die Nummern 2 und 4 immer häufiger: "Gutes Design macht ein Produkt nützlich" und "Gutes Design macht ein Produkt verständlich".

Spürbare Effekte

Webb ist überzeugt, dass die neuen MacBook Pro-Modelle ganz anders aussehen würden, wenn Ive nicht im Jahr 2019 Apple verlassen hätte. HDMI-Port, SD-Kartenslot und MagSafe-Anschluss hätte es dann an den Geräten wohl mit ziemlicher Sicherheit nicht gegeben. Und auch das kantigere Design der iPhones, mit dem das Display sehr viel widerstandsfähiger gegen Stürze ist, folgt dem neuen Trend, auch wieder mehr Wert auf die Funktionalität zu legen.

"Manchmal lohnt es sich, auf seine Kunden zu hören, vor allem, wenn das Pendel zu sehr von der Funktion in Richtung Form ausschlägt", führte Webb aus. "Schließlich kann man professionelle Kunden - Architekten, Musiker, Filmemacher - verlieren, wenn sie ihre Notebooks nicht an externe Monitore anschließen können. Und professionelle Nutzer können es sich leisten, für die Spitzengeräte zu bezahlen, die für Apple profitabler sind."

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